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Thomas Hitzlsperger bei der Pressekonferenz anlässlich seiner Vorstellung als Sportvorstand des VfB Stuttgart.

© imago/Eibner

Zukunft als TV-Experte offen: Hitzlsperger kann beide Jobs machen

Der frühere Bundesligaprofi ist jetzt Sportvorstand beim VfB Stuttgart. Ist dieser Posten vereinbar mit seinem Expertentum in der ARD? Ja! Ein Kommentar.

Drei Dinge werden Thomas Hitzlsperger nachgesagt: Er ist ein recht eloquenter Ex-Fußballprofi, er ist kein Polarisierer, er ist ein verbindlicher, bodenständiger Bayer. Mindestens Letzteres dürfte die große ARD jetzt ein wenig in Frage stellen. Hat doch ihr ausgewiesener und geschätzter Fußball-Experte nur wenige Tage nach dessen Vertragsverlängerung mit der ARD bis 2020 einen neuen Job angenommen. Er wird Sportvorstand beim VfB Stuttgart, Vertrag gleich bis 2022.
Da wundern sich viele. Verträgt sich dieser wichtige Vereinsposten mit seinem Expertentum im Fernsehen? Antwort: Warum nicht? Bei Mehmet Scholl, Hitzlspergers noch eloquenterem Vorgänger am ARD-Mikro, hat auch keiner nachgefragt, ob der gleichzeitig TV-Experte und Trainer bei den Amateuren von Bayern München ist. Und die paar Spiele, die im Ersten dieses Jahr noch live zu kommentieren sind – drei Runden im DFB-Pokal, Stuttgart ist raus aus dem Pokal, dann erst wieder Bundesligastart im August, kein großes Turnier – dürften keine großen Anforderungen an Hitzlspergers Terminkalender stellen.

Nebenbei kann sich der Sportvorstand bei Spielen wie Schalke gegen Bremen (DFB-Pokal-Viertelfinale im April) oder auch bei der Europameisterschaft im Sommer 2020 live vor Ort schlau machen, wer oder was seinen Stuttgartern zum Bundesliga-Glück noch fehlt. Daran dürfte der Klassenerhalt des VfB nicht scheitern.

Daumen drücken

Aber will die ARD Hitzlsperger jetzt überhaupt noch? In München, bei der Sportkoordination, lässt man sich Zeit. Die Unterschrift ihres prominenten Mitarbeiters in Stuttgart kam offenbar sehr überraschend. Das muss verdaut werden. Bis Ende der Woche soll es ein Statement von ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky geben, vielleicht auch eine Personalie. Drücken wir die Daumen, dass es bei Thomas Hitzlsperger im Ersten bleibt. Angesichts von Alternativen vom Kaliber Stefan Effenberg.

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