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Grüner wird's nicht. Die Tour de France begeistert nicht nur unseren Kolumnisten.

© dpa

Zehnte Etappe der Tour de France: Peter Sagan wartet weiter auf den Sieg

Der Slowake gilt als der Rockstar des Pelotons. Doch auch am Dienstag schaffte der 30-Jährige nicht den erhofften Etappensieg.

Als ob sie nicht genug Probleme hätten. All die Sturzverletzungen der Buch- und Schachmänner haben dem deutschen Radrennstall Bora-hansgrohe bei der 107. Tour de France schon schwer zugesetzt. Da bereitet auch noch der hoch bezahlte Superstar, der Rockstar des Pelotons, Sorgen. Peter Sagan kann nicht mehr gewinnen. Seit rund 14 Monaten wartet der Slowake bereits auf einen Sieg.

Auch am Dienstag fuhr 30-Jährige auf der zehnten Etappe hinter Tagessieger Sam Bennett und Caleb Ewan lediglich als Dritter ins Ziel. Das Gelbe Trikot behält der Slowene Primoz Roglic, der weiterhin 21 Sekunden vor dem kolumbianischen Titelverteidiger Egan Bernal liegt.
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Sagans übliche Späßchen waren zuletzt seltener geworden, auch wenn er betont: „Ich bin nicht frustriert. Ich hatte ein wenig Pech.“ In den vergangenen Jahren hatte der Slowake dem oberbayerischen Team immer mindestens einen Tour-Etappensieg beschert. Und das Grüne Trikot gab es – abgesehen von seiner Disqualifikation 2017 – obendrein. Aber selbst der Sieg in der Punktewertung – es wäre der insgesamt achte – ist in diesem Jahr nicht sicher.

„Vielleicht ist es der Zahn der Zeit. Ich kann mich noch gut erinnern. Ete Zabel ist plötzlich immer Zweiter geworden. Vielleicht ist man nicht mehr so spritzig und agil, wenn man älter wird“, sagte Teamchef Ralph Denk über seinen Spitzenprofi. Das hörte sich auch mal anders an. „Peter ist der teuerste Fahrer im Feld und jeden Cent wert“, hatte Denk stets betont. Schätzungsweise fünf Millionen Euro soll Sagan pro Jahr verdienen und damit noch vor dem viermaligen Tour-Champion Chris Froome in der Geldrangliste liegen. So hat es das Tour-Organ „L’Equipe“ ausgerechnet.

Fünf Wochen lang konnte Sagan nicht trainieren

Bis Ende 2021 läuft Sagans Vertrag. Man werde sich Ende des Jahres oder kurz darauf mal zusammensetzen, sagt Denk. Ein baldiger Abschied scheint nicht ausgeschlossen. Schien das Team anfangs viel zu klein für die Strahlkraft eines Sagan, haben sich die Proportionen inzwischen verschoben. Und in Nils Politt kommt ein weiterer Klassikerspezialist ins Team.

Im vergangenen Jahr hatte ihn ein Virus im Frühjahr schwer zurückgeworfen. In diesem Jahr kam die Pandemie, die Sagan fünf Wochen lang in seinem Appartement in Monaco festhielt. Training im Freien war im Fürstentum im Gegensatz zu anderen Ländern nicht erlaubt.

Die Erwartungen an seinen 114. Profisieg sind trotzdem riesig. „Am Anfang der Karriere ist alles einfach. Keiner kennt dich. Dann gewinnst Du ein, zwei, drei Mal und es wird schwieriger“, beschrieb der frühere Champion der Klassiker Paris-Roubaix und Flandern-Rundfahrt einmal.

Dass die Stimmung im Team nach all den Rückschlägen gelitten hat, weiß auch Sagan. Für ein wenig Aufmunterung sorgt er dann doch. „Lasst uns versuchen, jeden Moment zu genießen. Es ist keiner gestorben.“ (dpa)

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