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Trikottausch: Xavier Reckinger (r.) hat mit Belgien gegen Deutschlang gespielt. Jetzt wird er neuer Bundestrainer der deutschen Frauen.

© Imago

Xavier Reckinger wird neuer Hockey-Bundestrainer: Ein Belgier für Deutschland

Der DHB hat einen Nachfolger für Jamilon Mülders beim Frauen-Nationalteam gefunden: Mit Xavier Reckinger wird zum ersten Mal ein Ausländer Bundestrainer.

Vor knapp drei Wochen ist die Amtszeit von Jamilon Mülders beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) offiziell zu Ende gegangen, Mitte nächsten Monats wird Mülders seinen neuen Job als Nationaltrainer der chinesischen Frauen antreten. Ein bisschen von ihm aber wird auch künftig im deutschen Nationalteam vertreten sein: in Person seines Nachfolgers Xavier Reckinger. Mülders hat Reckinger nach den Olympischen Spielen 2016 als Co-Trainer zum DHB geholt. Jetzt ist der Belgier zum neuen Bundestrainer ernannt und mit einem Vertrag bis zu Olympia 2020 in Tokio ausgestattet worden.

Der 33-Jährige ist der erste ausländische Bundestrainer in der Geschichte des DHB. „Das ehrt mich“, sagt Reckinger. „Und ich werde mir umso mehr Mühe geben, dass ich nicht der letzte sein werde!“ Mit seiner Beförderung hat der Verband dem scheidenden Bundestrainer noch einen letzten Wunsch erfüllt. „Xavier war mein Vorschlag“, sagt Mülders, der froh ist, dass seine Begeisterung für Reckinger von der Verbandsführung geteilt wird. Ob Präsident Wolfgang Hillmann oder Sportdirektor Heino Knuf, „alle waren begeistert von der Idee“, sagt Mülders. Reckinger sei „ein unfassbar guter Typ“, der über Fachwissen und Sozialkompetenz verfüge: „Ich bin total froh, dass er das macht. Er wird den Mädels einen neuen Touch geben und gleichzeitig auf dem aufbauen, was wir entwickelt haben.“

Reckinger wird weiterhin einen Klub in Brüssel trainieren

Mülders hat selbst noch gegen Reckinger gespielt – seitdem verfolgt er dessen weiteren Weg. Der neue Bundestrainer hat 328 Länderspiele für Belgien bestritten, war lange Kapitän des Teams und hat zweimal an Olympischen Spielen teilgenommen. Als Trainer hat Reckinger nicht nur für den belgischen Verband (U 18, U 21) gearbeitet, sondern auch für Klubs in seiner Heimat. Bei seiner Anstellung durch den DHB war er gerade mit den Frauen von Braxgata HC Belgischer Meister geworden. Da er für den Deutschen Hockey-Bund bisher nur auf Honorarbasis tätig war, hat er erst im Mai einen Dreijahresvertrag als Cheftrainer beim Racing Club Brüssel unterschrieben. Der Verein teilte am Montag mit, dass Reckinger weiterhin im Amt bleiben werde. Erst nach dem Ende der aktuellen Feldsaison im Mai 2018 wird er exklusiv für den DHB arbeiten.

Dessen Präsident Hillmann ist überzeugt, mit Reckinger „eine besondere Führungsperson für die Weiterentwicklung“ des Teams gewonnen zu haben: „Xavier steht für eine moderne Spielausrichtung im Hockey.“ Reckinger hat erst im Frühjahr seine Karriere als Spieler beendet, trotzdem verfügt er bereits über jahrelange Erfahrung als Trainer. Mit seiner Art habe er sich im Verband und bei seiner neuen Mannschaft hohes Ansehen erworben, sagt Sportdirektor Knuf. Allerdings haben die Deutschen nicht nur positive Erfahrungen mit Xavier Reckinger gemacht. Heino Knuf sagt: „In Belgien hat er viele starke Talente entwickelt, die es unseren Nationalteams sehr schwer machen.“

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