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Halb gewendet. Eren Derdiyok trifft zum Ausgleich für Leverkusen und ebnet seiner Mannschaft damit den Sieg. Foto: dapd

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Sport: Wünsche werden wahr

Bayer Leverkusen gewinnt gegen den FC Chelsea mit 2:1 und steht im Achtelfinale der Champions League.

Michael Ballack hatte sich für das Spiel gegen seinen früheren Verein FC Chelsea viel vorgenommen. „Wir wollen nicht rechnen, sondern gewinnen“, hatte er vor der Partie von Bayer Leverkusen in der Champions League erklärt. Sein Wunsch wurde spät wahr – und zwar durch einen Kopfball-Treffer von Manuel Friedrich in der Nachspielzeit. So siegte Bayer mit 2:1 (0:0) gegen die Millionen-Elf aus London und qualifizierte sich schon vor dem letzten Spieltag am 6. Dezember für das Achtelfinale. Mit stehendem Applaus verabschiedeten die 29 285 Zuschauer ihre Mannschaft, die ein schweres Spiel mit viel Biss und einigem Glück noch gewendet hatte.

Bayer Leverkusen startete munterer in die Partie gegen die Star-Auswahl aus London. Ballack, der nach seinem Nasenbeinbruch immer noch mit Maske spielte, wirbelte durchs Mittelfeld – und versuchte immer wieder die einzige Sturmspitze Stephan Kießling in Szene zu setzen. Was jedoch regelmäßig misslang, die Pässe waren oft nicht exakt genug. Und jene, die ankamen, vertändelte Kießling. Die beste Chance der Leverkusenerin in der ersten Hälfte hatte Ballack selbst, der den Ball nach einer Flanke von rechts an die Querlatte köpfte. Insgesamt war Bayer im Angriff meist zu bieder.

Chelsea, wie Bayer gut aufgestellt in der Defensive, tastete sich langsam ins Spiel und wurde immer gefährlicher. Es wurde bald sichtbar, dass die Engländer andere Kaliber als Bayer aufbieten kann. Fast alle guten Angriffe liefen über Daniel Sturridge auf der rechten Seite. So passte der 22-jährige Engländer in der 38. Minute auf den Ivorer Didier Drogba, der aber so weit neben den Kasten von Bernd Leno laufen musste, dass sein Schuss über das Tor ging. Aber auch die spanische Offensivkraft Juan Mata machte auf sich aufmerksam: Einen Freistoß des Mannes aus Burgos faustete Leno im Flug aus der Gefahrenzone. Vier Minuten nach der Pause war es dann so weit: Sturridge flankte auf Drogba, der Torjäger setzte sich gegen die Bayer-Innenverteidiger Manuel Friedrich und Ömer Toprak durch – und schloss mit dem Treffer zum 0:1 ab. Bayer brauchte eine ganze Weile, um sich wieder zu sammeln. Dank Michael Ballack gelang es, der 35-Jährige ackerte und lenkte das Spiel mit beeindruckender Energie. In der 58. Minute wehrte Chelseas Keeper Petr Cech den Ball nach einer Direktannahme von Ballack mit einer schönen Parade ab. Leverkusen gelang es zwar nun Druck aufzubauen, gefährlicher blieb aber Chelsea. So startete Sturridge in der eigenen Hälfte ein Solo, ließ erst Simon Rolfes und dann Toprak stehen, bevor Leno rettete. So war es ein wenig überraschend, dass Bayer doch noch zum Ausgleich kam: Der für Defensivmann Michal Kadlec eingewechselte Stürmer Eren Derdiyok wurde von Sidney Sam angespielt – und traf zum 1:1. In einer fahrigen und nervösen Schlussphase geschah zunächst nicht mehr viel – bevor Friedrich Leverkusen jubeln ließ.

„Der Trainer hat genau richtig gewechselt. Dass wir bereits vor dem letzten Spieltag für das Achtelfinale qualifiziert sind, ist einfach unglaublich,“ sagte Bayers Sportdirektor Rudi Völler.

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