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Woronin-Interview: "Keiner ist so arrogant wie van Bommel!"

Andrej Woronin über seine Tore und die Bayern.

Herr Woronin, zwei Tore in einem Bundesligaspiel ...



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habe ich schon ewig nicht mehr geschossen. Schön, dass es ausgerechnet gegen die Bayern mal wieder geklappt hat. Zwei Chancen, zwei Tore – besser geht’s nicht. Sie können sich ja denken, wie ich mich jetzt fühle. Das ist ein perfekter Tag, für die Mannschaft, für die Fans, für die ganze Stadt.

Und für Sie, den Matchwinner.

Langsam! Den größten Anteil an diesem Sieg hat unser Torwart Jaroslav Drobny, ich würde mal sagen 70 Prozent. Wahnsinn, was der heute wieder gehalten hat.

Noch nie in der Bundesliga-Geschichte stand Hertha in der Rückrunde auf Platz eins. Ist die Tabellenspitze Druck oder Motivation für Ihre junge Mannschaft?

Weder noch. Natürlich freuen wir uns, sollten das aber auch nicht überbewerten. Die Spitzenvereine sind so eng beieinander, da bist du eine Woche oben und in der nächsten vielleicht schon nicht mehr. Wir denken von Spiel zu Spiel und haben einfach Spaß am Fußball. Ich denke, das sieht man unserem Spiel auch an.

Ihr Trainer Lucien Favre hat aus den ersten vier Spielen der Rückrunde sieben Punkte gefordert. Die haben Sie jetzt schon nach drei Spielen zusammen.

Dann können wir ja jetzt nach Wolfsburg fahren und uns eine Niederlage gönnen, oder? Wissen Sie was, ich hasse es, in Wolfsburg zu spielen. Das ist Motivation genug. Warten wir mal ab, was in der nächsten Woche passiert.

Wann haben Sie gemerkt, dass mit dieser ersatzgeschwächten Mannschaft etwas geht gegen die Bayern?

Schon in der ersten Halbzeit. Die waren zwar überlegen, hatten aber keine echte Torchance. Dann mache ich das 1:0, und da habe ich geahnt, dass es heute unser Tag werden könnte.

Auch nach Miroslav Kloses Ausgleich Mitte der zweiten Halbzeit?

Natürlich. Wir wussten, dass die Bayern sich mit einem Unentschieden nicht zufrieden geben würden. Die wollten auf Platz eins, dafür mussten sie gewinnen und deswegen bedingungslos stürmen. Wir mussten nur Geduld haben und auf unsere Chance warten.

Diese Chance haben Sie eiskalt ausgenutzt.

Aber auch nur, weil Raffael mich so brillant freispielt. Das war ein großartiger Pass, vielen Dank!

Bayern hat Druck gemacht, Hertha hat die Tore geschossen. Erzählen Sie doch mal, wie die Münchner mit dieser Situation umgegangen sind.

Dazu sage ich nur eines: Ich habe noch nie einen so arroganten Spieler wie Mark van Bommel erlebt. Vor dem Anpfiff lässt er uns alle im Tunnel warten, weil er noch in der Kabine sitzt. Dasselbe Spielchen hat er vor der zweiten Halbzeit noch mal gemacht. Dieser Mann hat keinen Respekt. So lange die Bayern sich so einen Kapitän leisten, werden sie auf keinen Fall Meister.

Das Gespräch führte Sven Goldmann.

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