zum Hauptinhalt
Hertha BSC muss sich am Sonntag ohne Fans durchsetzen. Die letzten zwei Derbys gewannen sie.

© dpa/ Odd Andersen

„Wir müssen dieses Jahr kleine Brötchen backen": Hertha BSC ist im Derby diesmal der Herausforderer

Die aktuelle Tabelle zeigt: Für Hertha wird es schwierig, am Ende vor Union zu stehen. Beim Blick auf die Derby-Statistik ist jedoch für beide Klubs etwas drin.

Fußball kann so einfach sein. Beispielsweise wenn es um das Thema Tabelle geht. Diese drückt im Normalfall sehr klar aus, was derzeit Sache ist in einer Liga. Für die Bundesliga gilt nach 26 Spieltagen, dass Hertha BSC 14 Punkte weniger eingesammelt hat als der 1. FC Union. Zu vergeben sind noch 24 Zähler.

„Wir wissen, dass es für uns kompliziert wird, am Ende vor Union zu stehen“, sagt Herthas Sportdirektor Arne Friedrich im Vorfeld des Spiels bei Union. Wobei das Wort „kompliziert“ in dem Zusammenhang eine ziemlich optimistische Umschreibung ist.

Bei den ersten sechs Aufeinandertreffen der Klubs – davon vier in der Zweiten Liga – stand Hertha stets vor Union. Manchmal sehr deutlich, manchmal hauchdünn. Im vorigen Dezember ging Union erstmals als das im Klassement höher gelistete Team ins Spiel, damals schon mit Vorsprung. Und verlor.

Aber der Vorsprung ist seitdem noch deutlich angewachsen, der Zustand hat sich manifestiert. Er passt zwar so gar nicht zu den Ansprüchen in Charlottenburg. Akzeptieren tun sie ihn aber bei Hertha, bleibt ihnen aktuell ja auch nichts anderes übrig. „Wir müssen dieses Jahr kleine Brötchen backen. Wir können nicht durch die Stadt laufen und sagen, wir sind hier die Nummer eins“, stellte Co-Trainer Andreas Neuendorf unter der Woche fest. „Wir stehen aktuell mit dem Rücken zur Wand und müssen punkten.“

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Der Respekt vor dem Konkurrenten ist dementsprechend groß. „Union spielt eine tolle Saison und sehr guten Fußball, da wartet ein echtes Brett auf uns", sagt Sportdirektor Friedrich. Zudem liegt der tabellarische Druck unzweifelhaft bei Hertha. Hoffnung macht den Verantwortlichen, dass die Mannschaft diesem zuletzt öfter standgehalten hat. Gegen den FC Augsburg, einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, gelang nach Rückstand ein 2:1-Sieg. Beim Anpfiff gegen Bayer Leverkusen war Hertha Vorletzter, zeigte dann aber eine der besten Leistungen seit Monaten und gewann hochverdient 3:0.

Beim Blick in die Derby-Statistik ist für die Anhänger beider Vereine etwas dabei: Die letzten zwei Spiele gingen an Hertha, in der Bundesliga hat bisher in drei Partien immer das Heimteam gewonnen. Was nun für Union spräche. Letztlich ist es so, wie Friedrich mit Hilfe einer alten Weisheit sagt: „Das viele Reden ist schön, am Wochenende liegt die Wahrheit auf dem Platz.“ Auch in dieser Hinsicht ist Fußball einfach.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false