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Niels Giffey (rechts) spielt am Freitag mit Kaunas erstmals gegen seinen langjährigen Verein.

© Camera 4/International/Imago

„Wir lieben ihn“: Alba Berlin freut sich aus das Wiedersehen mit Niels Giffey

Niels Giffey spielte schon in der Jugend und später sieben Jahre als Profi für Alba Berlin. Jetzt tritt er mit Kaunas erstmals gegen seine alten Kollegen an.

Angesprochen auf den im Sommer zu Žalgiris Kaunas gewechselten Niels Giffey kommt Alba Trainer Israel Gonzalez ins Schwärmen. „Niels hat eine großartige Persönlichkeit und ist ein sehr guter Spieler. Wir lieben ihn. Allerdings spielt er jetzt beim anderen Team und wir werden alles geben, um das Spiel für uns zu entscheiden“, sagte Gonzalez. Wenn Alba Berlin am Freitag in Litauen auf Žalgiris Kaunas trifft (19 Uhr, Magentasport), ist es das erste Duell zwischen Giffey und Alba Berlin und auch für den Berliner ein sehr besonderes Spiel. „Es wird bestimmt witzig sein, wenn man in der Halle steht und merkt, okay, ich bin nicht im gelben Trikot“, sagte Niels Giffey.

Nachdem Alba Berlin in den letzten Wochen auf vier verletzte Leistungsträger verzichten musste, sind mittlerweile alle wieder fit. Ben Lammers wird gegen Kaunas am Freitag erstmals wieder im Kader stehen und Alba auf den großen Positionen eine weitere Option bieten. Am vergangenen Wochenende kehrte bereits Marcus Eriksson im Spiel gegen Bamberg zurück. „Es ist schön zu sehen, dass die Spieler zurückkommen. Es gibt jedoch auch schlechte Nachrichten. Jaleen (Smith) und Malte (Delow) plagen sich mit einer Magen-Darm-Erkrankung herum“, sagte Israel Gonzalez. Beide konnten in dieser Woche nicht mittrainieren und besonders für Delow ist ein Einsatz gegen Kaunas unwahrscheinlich.

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Das litauische Team ist schlecht in die Saison gestartet, verlor alle sieben Euroleague-Spiele und steht auf dem letzten Tabellenplatz. Alba befindet sich zurzeit mit zwei Siegen auf dem vorletzten Platz. Als Favorit sieht Dreierschütze Marcus Eriksson sein Team allerdings dennoch nicht. „Das Spiel gegen Žalgiris wird ein schweres Spiel. Wegen ihrer Fans ist es immer eine Herausforderung, in Kaunas zu gewinnen. Bislang hatten sie einige Probleme und konnten in der Euroleague keinen Sieg einfahren. Natürlich wollen sie ihr Spiel am Freitag gewinnen“, sagte Eriksson.

Neben Niels Giffey spielt mit Tyler Cavanaugh ein weiterer ehemaliger Alba-Spieler bei Žalgiris. Albas Spielmacher Jonas Mattisseck freut sich auf das Wiedersehen mit den beiden: „Ich freue mich sehr auf Tyler, aber natürlich extrem doll auf Niels. Wir haben immer noch Kontakt und quatschen viel, es ist aber immer was anderes, wenn man sich wieder trifft, da freue ich mich sehr drauf“, sagte Mattisseck.

In der Saison 2019/20 spielten Niels Giffey (rechts), Tyler Cavanaugh (links) und Jonas Mattisseck (Nr. 9 im Hintergrund) zusammen für Alba Berlin.
In der Saison 2019/20 spielten Niels Giffey (rechts), Tyler Cavanaugh (links) und Jonas Mattisseck (Nr. 9 im Hintergrund) zusammen für Alba Berlin.

© Nordphoto/Imago

Der gebürtige Berliner Mattisseck ist vor allem in der Defensive für Alba Berlin von hoher Bedeutung und verteidigt jede Woche die besten Spielmacher des Gegners. Der 20-Jährige spielt mit Alba seine dritte Saison in der Euroleague und hat den Vorteil, dass er viele Spielmacher gut kennt und weiß, was deren Stärken sind.

In der Euroleague hat er nach Maodo Lo die zweitbeste Dreierquote aller Alba-Spieler, 42 Prozent, bekommt aber verhältnismäßig wenige Würfe. „Meine offensive Rolle ist gerade in unserem Team dieses Jahr nicht so groß. Ich versuche einfach, das Feld weit zu machen und Platz für Maodo Lo und Luke Sikma zu geben. Ich glaube, es hilft, wenn man den Ball kriegt und dann auch eine gute Trefferquote hat“, so Mattisseck.

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Ob Mattisseck wie Giffey irgendwann im Ausland spielen will, weiß er noch nicht. „Ich glaube, man kann sich seinen Weg nicht direkt vorschreiben und planen. Im Moment bin ich superglücklich hier mit der Mannschaft und in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Was die Zukunft bringt, weiß man nicht, da kann man dann irgendwann drüber sprechen“, sagt Mattisseck.

Mit Giffey wird er am Freitag erstmal über dessen sieben Profijahre bei Alba sprechen. „Basketball ist das eine, aber die Minuten vor und nach dem Spiel, darüber freue ich mich eigentlich am meisten. Man hat ja über Jahre enge Verbindungen aufgebaut“, sagte Niels Giffey. Je nachdem, wie das Spiel ausgeht, einer der beiden wird auf jeden Fall bessere Laune haben.

Laurin Snigula

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