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Europäische Champions. Die deutschen Bobfahrer um Johannes Lochner fahren jubelnd ins Ziel ein.

© Tobias Hase/dpa

Update

Wintersport: Deutscher Viererbob holt EM-Titel

Johannes Lochner steuert seine Crew in Königssee zum dritten EM-Titel in Folge. Die Biathlon-Staffel der Frauen wird in Oberhof Zweiter. Der Wintersport-Tag.

Bob: Johannes Lochner macht's Jamanka nach

Viererbob-Weltmeister Johannes Lochner hat auf seiner Heimbahn am Königssee den EM-Hattrick geschafft. Der für Stuttgart startende Berchtesgadener fuhr am Sonntag mit seiner Crew Florian Bauer, Marc Rademacher und Christian Rasp zweimal Bestzeit und verwies den Letten Oskars Kibermanis auf Rang zwei. Dritter der EM und auch dem parallel ausgetragenen Weltcup-Rennen wurde Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich, der am Vortag den EM-Hattrick im kleinen Schlitten perfekt gemacht hatte. Bei den Frauen holte Olympiasiegerin Mariama Jamanka mit Anschieberin Annika Drazek ihren zweiten EM-Titel.

Eisschnelllauf: Nico Ihle wird EM-Dritter

Nico Ihle hat bei den Europameisterschaften in Klobenstein als Dritter über 1000 Meter den ersten Podestplatz dieses Winters für die deutschen Eisschnellläufer erkämpft. Medaillen wurden aber nur im Vierkampf vergeben, bei dem Ihle im 500-Meter-Rennen mit starkem Wind zum Auftakt Fünfter wurde. Auch Joel Dufter sah in Platz vier über 1000 Meter einen Lichtblick Richtung Heim-WM in Inzell. Die Mehrkampf-Konkurrenz entschied am Sonntag zum zehnten Mal der überragende Niederländer Sven Kramer zu seinen Gunsten.  

Rodeln: Toni Eggert und Sascha Benecken feiern vierten Weltcup-Erfolg

Beim Weltcup in Sigulda gab es zwei Wochen vor der WM in Winterberg nur einen Sieg für die deutschen Rodler. Die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken feierten in Lettland ihren vierten Weltcup-Erfolg in diesem Winter. Bei den Frauen blieben die Deutschen erstmals ohne Sieg: Natalie Geisenberger erreichte Platz zwei. Die Männer mussten sich der russischen Übermacht beugen. Felix Loch wurde Neunter, der weiterhin Weltcup-Führende Johannes Ludwig Zwölfter. Auch die Team-Staffel kam hinter Lettland und Russland nur auf Rang drei.

Biathlon: Männer nur Achter, Frauen-Staffel auf Platz zwei

Für Deutschlands Biathlon-Männer war es ein Warnschuss im strömenden Regen, die Skijägerinnen kämpften sich in Oberhof von ganz unten bis fast nach ganz oben. Die ohne Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier laufende Frauen-Staffel wurde nach einem historisch schwachen Weltcup-Auftakt am Final-Sonntag nur von Russland geschlagen. Das in Bestbesetzung laufende Männer-Quartett dagegen kam nach starkem Beginn beim Sieg der Russen nur auf Rang acht. „Auf alle Fälle bleibt mal das Positive hängen, dass wir sehr, sehr ordentliche Wettkämpfe gemacht haben in den Einzelkonkurrenzen. Auch mit einer Rehabilitation der Damen“, sagte Chef-Bundestrainer Mark Kirchner.

„Wir werden in der nächsten Woche in Ruhpolding wieder angreifen“, kündigte Arnd Peiffer an. Einen Tag nachdem der Olympiasieger als Verfolgungszweiter für Jubelstürme in der Rennsteig-Arena sorgte, ging über die 4x7,5 Kilometer nicht viel. Erik Lesser, Simon Schempp, Peiffer und Benedikt Doll benötigten 17 Nachlader, Schempp und Peiffer mussten in die Strafrunde. „So macht es wenig Sinn“, sagte Massenstart-Weltmeister Schempp, der auch im Sprint schwächelte und die Qualifikation für den Verfolger nicht schaffte - möglicherweise legt er eine Pause ein. Wenigstens Lesser hatte Grund zur Freude, war der 30-Jährige doch am Vortag erstmals Vater geworden.

Das Frauen-Team vergab den ersten Staffel-Sieg in Oberhof seit 2008 beim letzten Schießen. Karolin Horchler, Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Denise Herrmann lagen nach zwei Strafrunden und zehn Nachladern 33,5 Sekunden hinter den Russinnen, die in einer kuriosen Staffel mit vielen Stürzen lediglich acht Reservepatronen benötigten.

„Das macht Mut für die nächsten Rennen“, sagte Franziska Preuß. Angesichts der Wetterlage in der Heimat sagte die in Ruhpolding lebende 24-Jährige: „Ich bin mal gespannt, wie viel Schnee wir zu Hause noch schippen müssen.“ Am Mittwoch in der Chiemgau-Arena werden Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier und Staffel-Weltmeisterin Vanessa Hinz im Frauen-Sprint wieder dabei sein. „Vorausgesetzt, dass nicht wieder jemand krank wird, ist es fix, dass sie dazukommen“, sagte Damen-Trainer Florian Steirer am Samstag nach der Verfolgung.

Beim erneuten Oberhof-Sieg der Italienerin Lisa Vittozzi hatte sich Franziska Preuß um 39 Ränge auf Platz sechs vorgekämpft. Auch Denise Herrmann (Platz 9) und Karolin Horchler (11) sowie Franziska Hildebrand (24) verbesserten sich. Und hätte Herrmann in der Staffel beim letzten Schießen nicht gleich zwei Strafrunden drehen müssen, dann wäre der erste Saison-Sieg unter Dach und Fach gewesen. „Aber wir sind glücklich, dass wir auf dem Podium stehen“, sagte Herrmann.

Im WM-Ort von 2023 schaffte es Peiffer als Zweiter in der Verfolgung hinter dem überragenden Norweger Johannes Thingnes Bö (sieben Siege in zehn Rennen) sogar auf das Podest, Sprint-Weltmeister Benedikt Doll wurde Siebter. Seit Olympiasieger Peiffer Ende November Papa geworden ist, läuft es auch in Loipe und am Schießstand. Bärenstark ist der 31 Jahre alte Niedersachse in die Saison gestartet. Von den vier deutschen Podestplätzen in diesem Winter hat er zwei geholt.

Sein früherer Zimmerkollege Michael Rösch dagegen beendet seine Karriere. Der mittlerweile für Belgien startende Staffel-Olympiasieger wird im März Vater und bestreitet in Ruhpolding sein letztes Biathlon-Rennen. „Ich war ganz unten, dann ganz oben, wieder unten, wieder oben. Die Berg- und Talfahrt hat nun ein Ende“, beschrieb der Sachse seine Karriere.

Ski Alpin: Rückschlag für Neureuther

Felix Neureuther hat beim Weltcup-Slalom von Adelboden einen sportlichen Rückschlag erlitten und ist nicht über Platz 15 hinausgekommen. Während der deutsche Ski-Routinier nach seiner langen Verletzungspause noch viel Aufholbedarf offenbarte, gelang seinem Teamkollegen Dominik Stehle am Sonntag ein Lichtblick: Der Allgäuer raste auf Rang elf und damit im Weltcup so weit nach vorne wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Stehle sicherte sich auf dem Chuenisbärgli in der Schweiz die halbe Qualinorm für die WM.

Nicht zu schlagen war bei schwierigen Bedingungen mit Schneefall einmal mehr Marcel Hirscher: Der Österreicher verwies den Franzosen Clement Noel (+0,50 Sekunden) und Henrik Kristoffersen aus Norwegen (+0,71) auf die weiteren Plätze des Siegerpodests. Der Führende in der Gesamtwertung steht bei 67 Weltcup-Erfolgen, 31 davon im Slalom. Von den jüngsten 13 Torläufen im Weltcup gewann der Salzburger elf.

Noch nicht in Schuss. Felix Neureuther in Adelboden.
Noch nicht in Schuss. Felix Neureuther in Adelboden.

© Jean-Christophe Bott/dpa

Im deutschen Team gab es nach einem verpatzten Riesenslalom tags zuvor mit dem Ausfall und der Schulterverletzung von Stefan Luitz nun Freude und Enttäuschung. „Ich bin heilfroh, dass es jetzt so ausgegangen ist“, sagte der 32-jährige Stehle. „Ich habe versucht, im zweiten Lauf wieder Gas zu geben. Für das Selbstvertrauen ist das super wichtig. Auf so einem Ergebnis kann ich aufbauen.“

Neureuther dagegen erkannte, „dass es doch mehr Arbeit ist als gedacht“, nach seiner Zwangspause wieder zur Spitzenform zu gelangen. „Natürlich ist da Frust dabei. Ich stelle es mir auch anders vor.“ Der 34-Jährige war nach seinem Daumenbruch erstmals ohne Schiene am Start. „Da kommt gerade alles ein bisschen zusammen: Kopf, Körper, Material“, berichtete er. „Schauen wir, wo wir ansetzen.“ (dpa)

Nordische Kombination: Geiger vor Rydzek

Die deutschen Nordischen Kombinierer haben zum Abschluss der Wettbewerbe im italienischen Val di Fiemme einen souveränen Doppelerfolg eingefahren. Nach einem Sprung und einem  Zehn-Kilometer-Lauf feierte am Sonntag Vinzenz Geiger seinen ersten Weltcup-Sieg im Einzel und ließ damit auch Olympiasieger Johannes Rydzek hinter sich. Das Duo aus Oberstdorf im Allgäu war zunächst in einer Vierergruppe unterwegs, distanzierte sich dann aber mit einem starken Antritt nach etwa sechs Kilometern. Rang drei belegte in Abwesenheit des im Gesamtweltcup führenden Norwegers Jarl Magnus Riiber der Japaner Akito Watabe, Eric Frenzel wurde Fünfter.

Am Freitag hatte Rydzek den Wettbewerb gewonnen und damit für den ersten deutschen Einzelsieg in diesem Winter gesorgt. In der kommenden Woche steht im französischen Chaux-Neuve das bedeutende  Triple an. Bis zur WM in Seefeld in Tirol sind es für die Athleten von Bundestrainer Hermann Weinbuch noch etwa mehr als fünf Wochen. (dpa)

Skilanglauf: Schwedinnen in Dresden vorn

Die deutschen Skilangläufer haben beim Heim-Weltcup in Dresden erwartungsgemäß nicht in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen können. Am Sonntag liefen Laura Gimmler und Elisabeth Schicho im Team-Sprint als beste Deutsche auf Rang sieben. Sie lagen nach 6 x 1,6 Kilometern 15,68 Sekunden hinter den siegreichen Schwedinnen Stina Nilsson und Maja Dahlqvist. Sie setzten sich mit 1,11 Sekunden vor ihren Teamkolleginnen Ida Ingemarsdotter/Jonna Sundling und Mari Eide/Maiken Caspersen Falla aus Norwegen durch.

Etwas enttäuschend war das Ausscheiden von Victoria Carl und Sandra Ringwald, die in ihrem Halbfinale nur Sechste wurden. Auch Janosch Brugger und Thomas Bing schafften es als Halbfinal-Fünfte nicht in den Endlauf. Den Sieg bei den Männern sicherten sich die Norweger Erik Valnes und Sindre Björnstad Skar mit 0,75 Sekunden Vorsprung vor ihren Mannschaftskollegen Paal Goldberg/Eirik Brandsdal sowie Russland I mit Artem Maltzew und Gleb Retiwich.

Ringwald hatte dafür am Samstag im Sprint mit Rang sieben für das beste deutsche Damen-Ergebnis der Saison gesorgt. Die 28-Jährige aus Schonach verpasste nur knapp das Finale, bestätigte aber die WM-Norm. Zudem hatten die deutschen Damen in den Sprints erstmals in dieser Saison die Qualifikation mit sieben Läuferinnen überstanden.

Sebastian Eisenlauer und Brugger waren im Sprint-Viertelfinale ausgeschieden. Eisenlauer wurde in der Endabrechnung 16., Brugger 27. Die Sprint-Siege gingen an Olympiasiegerin Nilsson und den Norweger Skar. (dpa)

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