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Die Drohne. Kyle Ensing von den BR Volleys ist aufschlagstark und sprunggewaltig.

© Imago/Bernd König

Wichtiges Spiel in der Champions League: Wie die BR Volleys den Ausfall von Benjamin Patch kompensieren

Kyle Ensing ist bei den BR Volleys als Ersatz für Benjamin Patch vorgesehen. In der Champions League wird er sich die Aufgabe am Mittwoch wohl teilen.

Gerade mit Blick auf die Diagonalangreifer konnten sich die BR Volleys vor der Saison entspannt zurücklehnen. Mit den US-Nationalspielern Benjamin Patch und Kyle Ensing besetzte Manager Kaweh Niroomand die wichtige Position so gut wie wohl noch nie zuvor. Schließlich haben die Volleys in dieser Saison auch so hohe Ambitionen wie wohl nie zuvor, wollen auch in der Champions League weit kommen.

Blöd nur, dass vor dem wichtigen Heimspiel gegen den stärksten Gruppengegner Kusbass Kemerowo am Mittwoch (19.30 Uhr/Eurosport) lange nicht einmal klar war, ob einer der Diagonalangreifer auflaufen kann.

Ensing trainierte erst am Dienstag wieder mit

Denn ausgerechnet jetzt, wo Benjamin Patch mit einem Achillessehnenanriss bis mindestens Anfang Januar ausfällt, ist auch Ersatzmann Ensing angeschlagen. Der 22-Jährige fehlte bereits im Bundesliga-Spiel in Friedrichshafen am Samstag. Bis zum Training am Dienstag war völlig offen, ob es trotz seiner Knieprobleme für einen Einsatz gegen den russischen Meister reicht. Er trainierte dann aber erstmals nach über einer Woche voll mit – und hob anschließend den Daumen.

Volleys-Manager Niroomand hatte vor der Saison ein „offenes Rennen“ auf der Position des Diagonalangreifers erwartet. Ensing sollte Patch Konkurrenz machen. Der spielte schon in der vergangenen Saison großartig auf – allerdings schwankten seine Leistungen. „Wir brauchen jemanden, der in die Bresche springen kann, wenn es bei Patch nicht läuft“, sagte Niroomand vor der Saison. Nicht so in dieser. Sportlich ist Patch über jeden Zweifel erhaben und war in den vergangenen Wochen neben Zuspieler Sergey Grankin nicht zu ersetzen. Doch nun geht es nun mal nicht anders.

Ensing, der aufgrund seiner immensen Sprungkraft den Spitzennamen „Drohne“ trägt, kam im Sommer von der California State University nach Berlin. Seit 2018 spielt er mit Patch in der Nationalmannschaft. Ensing ist einer von mittlerweile fünf US-Amerikanern im Team. Einer davon, Cody Kessel, ist wiederum sein Ersatzmann – sollten Ensing und sein Knie gegen Kemerovo eine Pause benötigen.

Erfolgsverrückt. Die BR Volleys um Kyle Ensing (Mitte hinten) und Cody Kessel (Nr. 11).
Erfolgsverrückt. Die BR Volleys um Kyle Ensing (Mitte hinten) und Cody Kessel (Nr. 11).

© Andreas Gora/dpa

Kessel, der ebenfalls erst im Sommer nach Berlin kam, ist eigentlich Außenangreifer, ersetzte Ensing allerdings schon am Samstag am Bodensee. „Er hat das in Friedrichshafen sehr gut gemacht“, sagte sein Trainer Cedric Enard. Kessel steuerte 18 Punkte bei. Für ihn war die Diagonalangreifer-Rolle auch nicht neu: Bereits Ende Oktober, als Patch gerade erst vom World Cup zurückgekehrt war, hatte Kessel einspringen müssen. Schon damals musste Ensing aufgrund von Knieproblemen passen.

Kessel nutzte die Chance. „Er ist ein guter Junge mit einer sehr großen Sprungkraft“, sagt Niroomand über Kessel. Der 28-Jährige spielt anders als Ensing schon seit drei Jahren in Deutschland. Er schlug bis zum Sommer für die SVG Lüneburg auf, zuvor ein Jahr lang in der Schweiz. 2015 war er von der Princeton University nach Schönenwerd gegangen.

Kemerowo ist ein Mitfavorit auf den Titel

Gegen Kemerowo dürfte zunächst Ensing beginnen. Kusbass gilt als einer der Mitfavoriten auf den Titel in der Champions League – patzte allerdings auch schon einmal in dieser Saison. Nach dem überzeugenden 3:0-Auftaktsieg gegen Nowy Urengoi verlor Kemerowo überraschend mit 2:3 in Ljubljana. Zum Vergleich: Die Volleys hatten Ljubljana zum Auftakt mit 3:0 besiegt und anschließend mit 0:3 in Nowy Urengoj verloren – allerdings schon ohne Benjamin Patch.

Kyle Ensing wechselte sich in Russland mit Cody Kessel auf der Position des Diagonalangreifers ab. Beide konnten den Ausfall Patchs nicht kompensieren und die Niederlage gegen die Russen aus Nowy Urengoi nicht verhindern. Das soll im Heimspiel gegen die Russen aus Kemerowo anders laufen.

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