zum Hauptinhalt
Aleksandr Hleb spielt noch immer - bei Bate Borissow.

© dpa

Werkself Bate Borissow: Bayer Leverkusen trifft auf sein weißrussisches Spiegelbild

Für Bayer Leverkusen geht es am Dienstag in Borissow um den Verbleib in der Champions League. Beim Traktorteile-Klub sind schon viele gestrauchelt.

Vor ein paar Wochen ist Bate Borissow Weißrussischer Meister geworden. Das hat hierzulande niemand so richtig mitbekommen, denn der Fußball in Weißrussland ist erstens nicht besonders hochklassig und zweitens recht einseitig. Bates jüngste Meisterschaft war die zehnte in Folge, da nutzt sich der Nachrichtenwert ein wenig ab. Borissow ist ein Städtchen nordöstlich von Minsk, das seine Reputation dem Autoteilezulieferer Bate verdankt, dessen Initialen für Borissow Automobil- und Traktor-Elektrik stehen. Bate Borissow ist das, was die Deutschen gern eine Werksmannschaft nennen, sozusagen das Bayer Leverkusen von Weißrussland, allerdings ohne Abonnement auf zweite Plätze.

In diesem Herbst wären die Leverkusener ein glücklicher Zweiter. In der Vorrundengruppe E ist Barcelona (10 Punkte) gesetzt, dahinter rangeln AS Rom (5) und Leverkusen (4), aber auch Borissow (3) ist noch gut im Geschäft. Ein Sieg am Dienstag bei den weißrussischen Werkselfkollegen wäre für Bayer schon wichtig, denn zum Vorrundenfinale geht es gegen den FC Barcelona, und da sollten drei Punkte nicht zwingend eingeplant werden.

Das Hinspiel im September haben die Deutschen leicht und locker 4:1 gewonnen, aber weit weg in Weißrussland sind schon ganz andere gestrauchelt. Barcelona kam nur mit viel Mühe und zwei Toren in der zweiten Halbzeit zu einem 2:0-Sieg, die Roma unterlag 2:3, und auch der FC Bayern hat recht unangenehme Erinnerungen an ein Gastspiel bei Bate. Vor drei Jahren kassierten die Münchner in Weißrussland eine sensationelle 1:3-Niederlage, es war der erste und einzige Rückschlag in einer Saison, die später mit dem Gewinn des Triples gekrönt wurde.

Auch Aleksandr Hleb hat damals gegen die Bayern mitgespielt. Es war sein erstes Comeback in dem Klub, bei dem er groß wurde. Von Borissow hatte er es über den VfB Stuttgart und den FC Arsenal bis zum FC Barcelona gebracht, aber die ganz große Karriere blieb dem Mittelfeldmann versagt. Die vergangenen beiden Jahre verbrachte Hleb in der Türkei, seit August versucht er sich, mit nunmehr 34 Jahren, zum dritten Mal in Borissow. Sein Vertrag läuft Ende dieses Jahres aus. Noch blieben zwei Spiele auf der großen Bühne Champions League zum Vorspielen für ein neues Engagement.

Folgen Sie der Tagesspiegel-Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false