zum Hauptinhalt
Oft da, wenn es wichtig ist. Austin Ortega feiert einen seiner beiden Treffer im Spiel gegen Mannheim.

© Andreas Gora/dpa

Wendig, wuchtig, willig: Austin Ortega wird immer besser bei den Eisbären Berlin

Die Saison begann wenig berauschend für Austin Ortega, doch nun kommt der Angreifer in Schwung. Mit seinen Qualitäten hilft er den Eisbären sehr.

Es kommt im Eishockey eben darauf an, dass ein Spieler zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Austin Ortega hat ein Gespür für wichtige Situationen. Er hat viel „Hockey Sense“, wie die vielen nordamerikanischen Trainer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ja oft mal innerhalb ihrer vielen Floskeln unters Volk jubeln.

So eine typische Ortega-Szene gab es am Sonntagnachmittag in der Berliner Arena im zweiten Drittel im Spiel gegen die Adler Mannheim. Der Stürmer in Diensten der Eisbären werkelte in richtiger Position im Slot, also vorm Tor des Gegners, herum. Der Puck kam angeflogen und Ortega stocherte, bedrängte Gegenspieler Joonas Lehtivuori so, dass der Finne mit dem Schlittschuh den Puck schließlich vor an seinem Torhüter Johan Gustafsson ins Tor lenkte.

Austin Ortega erzielt den Siegtreffer gegen die Adler Mannheim

Ortega ließ sich danach als Schütze zum 3:2 feiern. Mit Recht. Eigentore gibt es im Eishockey ja nicht in der Wertung, Und zudem erzielte der flinke Außen in der Verlängerung dann noch im Powerplay den 4:3-Siegtreffer für die Berliner, diesmal selbst mit einem beherzten Schuss nach schönem Doppelpass mit Marcel Noebels. Austin Ortega, so wirkt es, kommt immer besser in Fahrt. In der internen Scorerwertung ist er nun hinter Nationalspieler Noebels (43 Punkte) immerhin schon die Nummer zwei bei den Eisbären. Der Außen ist eben ein enorm wichtiger Angreifer für die Eisbären, weil er die Entschlossenheit zeigt, die nicht alle seine Mitspieler zeigen.

Seine Wendigkeit und Schnelligkeit beim Antritt kommen ihm auf dem Eis zu Gute. Ortega muss keinen großen, schweren Körper in Schwung bringen. Für einen Eishockeyspieler ist der US-Amerikaner eher klein – Angaben zu seiner Körpergröße schwanken zwischen 1,68 und 1,73 Meter. Bei den Eisbären sagen sie, Ortega sei 1,69 Meter groß, was hinkommen könnte. Wichtiger ist: Er hat die Wucht und den Willen, um Großes zu leisten.

Ortega gehört bei den Berlinern trotzdem zu den Spielern, die von außen eher unterbewertet erscheinen – „underrated“ würde ein nordamerikanischer Trainer sagen. Nicht immer auffällig, aber auch mal da, wenn es eng wird. Allerdings noch mit Luft nach oben, was wohl daran liegt, dass er diese Saison etwas brauchte, um in Schwung zu kommen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Seine Statistik zeigt das. Bei den Plus-Minus-Werten, also in der Wertung, die aufzeigt, wie oft er bei Toren und Gegentoren auf dem Eis stand, bewegt sich Ortega um die Null. Das ist nicht herausragend, wenn man auf andere Stürmer wie Marcel Noebels oder Leonhard Pfoederl schaut (jeweils plus 12).

Austin Ortega hatte genau vor einem Jahr sein Heimdebüt für die Eisbären. Damals, beim 6:3 gegen Krefeld, gelangen ihm zwei Tore und eine Vorlage. Und da sagte Sportdirektor Stéphane Richer, zu seiner Zeit Interimstrainer über Ortega: „Er hat große offensive Fähigkeiten, aber er spielt auch konsequent in der Defensive.“

Ortega: „Wir müssen auf das Spiel gegen Mannheim aufbauen“

Ortega überzeugte danach auch in den Play-offs (fünf Tore in acht Spielen), mit Beginn dieser Spielzeit allerdings schien es so zu laufen, wie so oft bei dem Mann aus Kalifornien. Nach einer guten Phase rutsche er in eine schwächere Phase, mit seinen erst 25 Jahren hat er ja im Profieishockey schon ein paar Arbeitgeber hinter sich und wurde weder in seiner Heimat in San Diego oder in Växjö in Südschweden so richtig glücklich. Dabei war er zuvor als Junior und im College oft einer der besten Spieler überhaupt in den USA, er erzielte allein in einer Saison elf Siegtore.

In Berlin aber scheint er nun angekommen zu sein in seiner Karriere als Profi, auch was seine Zitate betrifft. Nach dem Sieg gegen Mannheim sagte er: „Das fühlte sich wie Play-off-Eishockey zwischen zwei sehr guten Teams an. Wir dürfen Iserlohn jetzt nicht anders behandeln als Mannheim. Wir müssen auf dieses Spiel aufbauen und am Dienstag den gleichen Gameplan umsetzen.“

Diese verwechselbaren Worte hätte zwar auch jeder andere Eisbärenprofi sagen können, aber es stimmt wohl: Angesichts des Umstandes, dass es für die Eisbären nur noch acht Spiele bis zu den Play-offs sind, sind die möglichen Punkte im Spiel am Dienstag gegen den Außenseiter aus dem Sauerland (Arena am Ostbahnhof, 19.30 Uhr) natürlich wichtig für die Eisbären.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false