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Schön synchron. Klein (r.) und Hausding hoffen auf eine WM-Medaille.

© Marit/AFP

Wasserspringer Sascha Klein: Noch zwölf Sprünge

Lange Jahre waren Hausding/Klein das deutsche Erfolgsduo im Synchronspringen. Nun wird es gesprengt - weil Klein nach der WM in Budapest seine Karriere beendet.

Wie viele tausend Sprünge es in seiner Karriere waren, weiß Sascha Klein vor seiner WM-Abschiedsvorstellung nicht. Aber bei bis zu 18 000 im Jahr sind beim Wasserspringer in mehr als einem Jahrzehnt Leistungssport sehr viele Versuche zusammengekommen.

Als er Olympia-Silber 2008 in Peking gewann und WM-Gold 2013 in Barcelona holte, gelangen ihm seine erfolgreichsten Sprünge – und die hatte der Sportsoldat stets mit seinem Zehn-Meter-Synchronpartner Patrick Hausding. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Hausding. Bei der Schwimm-WM in Budapest will Klein mit dem Rekordeuropameister am Montag noch einmal angreifen. „Wir peilen eine Medaille an, auf jeden Fall“, betont Klein. Zwölf Sprünge trennen den 31-Jährigen noch vom Karriere-Abschluss – und dem Ende seiner Sportler-Ehe mit Hausding.

Was danach kommt? Klein will viel Zeit mit seiner Frau und seinem anderthalb Jahre alten Sohn Oskar verbringen. Beruflich sieht er einige Optionen. „Es gibt die Möglichkeit, als Trainer einzusteigen“, sagt er. „Eventuell könnte ich auch Sozialpädagogik studieren, mit Kindern arbeiten.“ Eine Entscheidung hat er noch nicht getroffen.

Was Klein nach seiner Karriere macht, hat er noch nicht entschieden

Die volle Konzentration gilt erst einmal dem Wettkampf. Bundestrainer Lutz Buschkow traut seinem Duo „eigentlich alles“ zu. Trotz weniger gemeinsamer Trainingssprünge in diesem Jahr ist auch Hausding zuversichtlich. „Wir sind es gewohnt“, sagt der Berliner, der kurz vor der Abreise nach Ungarn noch einmal zu Klein nach Aachen geflogen ist. „Wir brauchen nicht viel, um uns aufzufrischen.“

Die Ziele formuliert Hausding dennoch etwas vorsichtiger, er will sich und seinem Sprungpartner keinen Stress bereiten. „Ich sehe das ganz locker“, sagt der 28-Jährige. „Wir gehen die ganze Sache mit Spaß an, weil wir wissen, das ist unser letzter Wettkampf.“ Auch für ihn geht ein Karriereabschnitt zu Ende: Einen neuen Synchronpartner für die Turmsprünge will er sich nicht mehr suchen.

Nach so vielen gemeinsamen Jahren wird etwas fehlen, dass weiß Hausding, auch wenn er vor den letzten gemeinsamen Sprüngen noch keine Wehmut verspürt. „Das wird bestimmt kommen“, sagt er. „Es wird Momente geben im Training, wo man denkt, jetzt bräuchten wir den Sascha.“

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