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Nasses Vergnügen. Das vierte Finalspiel fand im Dauerregen statt.

© Sebastian Schlichting

Wasserfreunde Spandau verlieren Finalserie: Im Regen untergegangen - Waspo Hannover ist Meister!

Jähes Ende der Träume vom Titel - Spandau 04 verliert das vierte Finale in Hannover und damit auch den Meistertitel an Waspo.

Für den Pokal war ein trockenes Plätzchen gefunden worden. Er stand unter einem weißen Pavillon. Unter solchen Pavillons saßen auch die Ersatzspieler und Offiziellen von Waspo Hannover und den Wasserfreunden Spandau 04, sie waren ebenfalls vor dem wenige Minuten vor Spielbeginn einsetzenden Landregen geschützt. Den 300 Zuschauern im wegen der Coronavirus-Bestimmungen damit ausverkauften Volksbad Limmer blieben dagegen nur die mitgebrachten Regenschirme oder entsprechende Kleidung gegen das Wasser von oben.

„Idyllisch gelegen in den Leinewiesen von Limmer ist das Volksbad ein Juwel der Hannoverschen Freibäder“, wirbt das Bad auf der eigenen Webseite für sich. Diesmal war der Rahmen angesichts des Wetters jedoch ziemlich unwirtlich – und passte zur Stimmungslage der Spandauer am Ende des vierten Finals um die deutsche Wasserball-Meisterschaft. Spandau verlor 9:11 (2:2, 3:5, 1:3, 3:1) und ist den Titel damit los, die Best-of-five-Serie endet 3:1 für Waspo Hannover.

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Erst zum vierten Mal in diesem Jahrtausend heißt der Deutsche Meister nicht Spandau 04. Namentlich waren der SV Cannstatt (2006), der ASC Duisburg (2013) sowie Waspo im Jahr 2018 und jetzt erfolgreich. Für die Hannoveraner ist es der dritte Titel, den ersten gab es im Jahr 1993 noch als Waspo Hannover-Linden. Genau wie dieser jetzt wurde er damals im Volksbad Limmer geholt. 2018 fanden die Finalpartien im Stadionbad statt.

„Wir sind in der Coronavirus-Pause als Team zusammengewachsen und haben das Rezept gefunden, gut und erfolgreich Wasserball zu spielen“, sagte Waspos Torwart Moritz Schenkel. Dieses Rezept hatte Spandau in der gesamten Serie nur im dritten Spiel parat, als am Sonntag ein überzeugender Sieg gelungen war. Präsident Hagen Stamm war nach dem Ende der Hoffnungen auf den 38. Meistertitel bedient: „Hannover hat heute wesentlich besser gespielt und ist verdient Meister geworden. Sie wollten es einfach mehr. Spandau hätte 20 Viertel spielen können und nicht gewonnen.“

Zu Beginn des Spiels fanden die Angriffsbemühungen auf beiden Seiten ihr Ende entweder in der Abwehr des Gegners oder spätestens beim Torhüter. Petar Muslim war es dann, der Waspo „bei leider suboptimalen Spätsommer-Bedingungen“, so der Kommentar des Sprechers am Beckenrand, in Führung brachte. Die Gäste kamen durch Marin Restovic zunächst schnell zurück.

Als Hannover den Pokal bekommt, hört es auf zu regnen

Im zweiten Durchgang setzten sich die Gastgeber erstmals auf zwei Treffer ab. An diesem Rückstand arbeiteten sich die Wasserfreunde ab. Sie kamen zwar mehrmals bis auf ein Tor heran, kassierten dann aber hinten wieder eins. Beim Stand von 5:7 ging es in die Halbzeit.

Die Aufgabe wurde danach schnell noch schwerer. Denn nur wenige Sekunden nach Beginn des dritten Viertels verwandelte Kapitän Aleksandar Radovic einen Fünfmeter für Hannover. Spandaus Rückstand wuchs auf 5:9 an. Dass in dieser Phase nach vorne fast gar nichts mehr ging, machte die Sache zunehmend aufsichtloser.

Als dann Muslim, der 2012 mit Kroatien die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewonnen hatte, aus acht Metern mit etwas Glück traf, war die Meisterschaft vor dem letzten Abschnitt quasi entschieden. „Wer drei Viertel auf solch einem Niveau spielt, kann nicht Meister werden“, sagte Präsident Stamm.

Zwar kamen die Gäste noch einmal auf, eine wirkliche Chance hatten sie allerdings nicht mehr. „Unsere Aufholjagd kam viel zu spät“, sagte Manager Peter Röhle. Mit Spielende fand dann Hannovers Trainer Karsten Seehafer den Weg ins Wasser. Kurz danach gab es den Pokal für den neuen Meister. Der Regen hatte aufgehört.

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