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Das tut weh! Die Kölner um Sebastian Uvira stecken in der nächsten Krise. Vor allem, weil sie offensiv weiterhin große Probleme haben.

© Revierfoto/Imago

Vor Heimspiel gegen Eisbären Berlin: Nur das Marketing der Kölner Haie spielt Powerplay

Die Kölner Haie führen die Deutsche Eishockey-Liga beim Zuschauerschnitt an. Sportlich aber läuft beim nächsten Gegner der Eisbären seit Jahren wenig.

Die Kölner Haie produzieren zurzeit eine Dokumentation über sich selbst. „Unter Haien“ nennt sich das mehrteilig angelegte Werk, dessen erste Folge in dieser Woche veröffentlicht wurde. Es ist ein Imagefilm, in dem sich der Verein natürlich von seiner allerbesten Seite darstellt. Nämlich als der mit Herzblut für die Stadt und die Fans kämpfende Kölner Eishockey-Verein, immer bereit, Heldentaten zu vollbringen.

Und der, wie es heißt, als einer der Geheimfavoriten in die Saison in der Deutschen Eishockey- Liga (DEL) gegangen ist. Angeführt vom ehrgeizigen Coach Mike Stewart, der im Sommer aus Augsburg kam. All das hat die Marketingabteilung des Klubs überzeugend vermittelt. Allerdings klaffen nach den bisherigen 35 Begegnungen, Anspruch und Wirklichkeit bemerkenswert weit auseinander.

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Die Haie, nur Tabellenachter der DEL, hatten nach einem schwachen Start zwar ein Zwischenhoch im November, danach sind sie jedoch wieder abgestürzt. Die Zahlen illustrieren das Dilemma: Stewarts Profis haben fünf Spiele nacheinander verloren und in den letzten drei Partien jeweils nur ein Tor geschossen. Mit insgesamt 84 Treffern sind die Kölner Drittletzter im Ligavergleich. Das Haie-Powerplay ist ein Trauerplay, mit einer Quote von 10,49 Prozent ist es das schlechteste der Liga.

Und wer das Kölner Überzahlspiel beim jüngsten 1:4 am Freitag in München gesehen hat, der verstand auch warum die Haie in dieser Disziplin ganz hinten liegen. Langsam, uninspiriert und mutlos wurden die Pucks hin und her geschoben, kaum jemand traut sich zu schießen, es gibt keine Power an der blauen Linie. „Wir müssen einfach besser sein“, sagte Angreifer Jon Matsumoto, sichtlich genervt, am Freitag.

Die Frage ist nur, wie das mit dem Kölner Personal funktionieren soll? Der Etat des KEC ist im Sommer gesenkt, der Kader ausgedünnt worden. Von Stewart, dem Kölner Stareinkauf, wird erwartet, dass er aus wenig viel macht und ein Team formt, das die Play-offs direkt erreicht. Doch der Kanadier stößt an Grenzen. Wie es aussieht, ist die Kölner Offensive zu schwach besetzt, um mit den Topteams konkurrieren zu können.

Gegen die Eisbären werden mehr als 16.000 Fans erwartet

Abgesehen von Matsumoto und dem noch für zwei Spiele gesperrten Marcel Müller sind die Haie-Stürmer nicht im Stande, ihre Aufgaben zu erfüllen. Sportdirektor Mark Mahon will versuchen, bis Mitte Februar, wenn das Transferfenster schließt, noch einen Stürmer zu verpflichten. Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist das jedoch erfahrungsgemäß so gut wie unmöglich.

Coach Stewart, der in der Dokumentation mitteilt, dass Frühaufstehen und Verlieren die zwei Dinge sind, die er am meisten verabscheut, wirkt ist in diesen Tagen entsprechend verzweifelt, wenn er versucht, den Niederlagen positive Seiten abzugewinnen. „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben sehr hart und fleißig gearbeitet“, sagte der 47-Jährige nach der Niederlage in München.

Nächster Gegner sind am Sonntag um 14 Uhr die Eisbären Berlin. Erwartet werden mehr als 16.000 Zuschauer in der Kölner Arena. Überhaupt sind die Besucherzahlen top, mit einem Schnitt von 13.402 führen die Haie im Publikums-Ranking vor Berlin an. Das Marketing funktioniert bei den Haien deutlich besser als das Sportliche.

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