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Für den Finnen Toni Söderholm ist es die erste WM als deutsche Nationaltrainer.

© dpa

Vor der Eishockey-WM in der Slowakei: Das riskante Spiel des Bundestrainers

Toni Söderholm verzichtet bei der Eishockey-WM auf die Top-Torhüter Dennis Endras und Danny aus den Birken. Das könnte noch zum Problem werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Deutschland, Land der Torhüter. Das gilt offenbar auch im Eishockey. Anders ist es kaum zu erklären, warum der neue Bundestrainer Toni Söderholm für die anstehende Weltmeisterschaft in der Slowakei auf Dennis Endras und Danny aus den Birken verzichtet.

Nur zum besseren Verständnis: Endras wurde gerade mit den Adler Mannheim Meister und zum besten Torhüter der Play-offs in der Deutschen Eishockey- Liga (DEL) gewählt. Aus den Birken vom Finalisten RB München war der wertvollste Spieler der DEL–Hauptrunde, zuletzt aber angeschlagen. Mit ihm gewann die deutsche Mannschaft 2018 bei Olympia die Silbermedaille.

Endras hätte gern in der Slowakei gespielt, mit seinem Namen ist der größte Erfolg der Deutschen in der jüngeren WM-Geschichte verbunden – 2010 wurde die deutsche Auswahl Vierter, Endras war damals der beste Spieler des gesamten Turniers.

Zwei solche Hochkaräter nicht zu nominieren, ist mutig. Gerade vor dem Hintergrund, dass es Söderholms erste WM als Cheftrainer ist. Der Finne geht nun mit Mathias Niederberger, Niklas Treutle und Dustin Strahlmeier ins Turnier.

Kommt womöglich Verstärkung aus der NHL?

Eine kleine Absicherung hätte er aber wohl noch, falls seine Entscheidung nach hinten losgeht: In der NHL sind mit Philipp Grubauer und Thomas Greiss derzeit noch zwei deutsche Goalies in den Play-offs beschäftigt. Scheiden sie mit ihren Teams aus, könnten sie die Mannschaft noch verstärken. Sich darauf zu verlassen, ist allerdings riskant. Söderholm hätte es sich leichter machen können – dass er es nicht getan hat, wird für ihn hoffentlich nicht noch zum Problem.

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