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Geschäftsführer Marco Baldi möchte mit Alba Berlin weiterhin durch intensive Förderung der Jugend erfolgreich sein.

© imago images/Matthias Koch

Vor dem BBL-Auftakt gegen Bonn: Alba Berlin will mit Geduld und Gelassenheit zum Erfolg

Nach zwei Meistertiteln übt sich der Vorstand von Alba Berlin in Zurückhaltung. Mit erfolgreicher Nachwuchsarbeit will der Verein gegen die Konkurrenz bestehen.

Israel Gonzalez schmunzelte als er auf die Personalnot von Alba Berlin anspielte. „Das wichtigste, was wir in der Vorbereitung gelernt haben, ist, wie man ohne große Spieler spielt“, sagte der Trainer des Berliner Bundesligisten. Alle vier Center seines Teams wurden in der Pre-Season von Verletzungen ausgebremst. Immerhin kann Ben Lammers wieder mit der Mannschaft trainieren und eventuell schon am Donnerstag beim Auftakt der Basketball-Bundesliga (BBL) gegen die Baskets Bonn wieder zum Einsatz kommen.

Kurz vor der Saisoneröffnung in der MB Arena geht es jedoch um weitaus mehr als nur das erste Ligaspiel der Albatrosse. Viel wichtiger ist laut Geschäftsführer Marco Baldi, „dass wir am Ende der Saison unseren maximalen Leistungsstand erreichen“. Mit Blick auf die Philosophie von Alba, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu fördern, brauche es dabei jedoch „Zeit, Geduld und ein gewisses Wohlwollen“. Bei den Berlinern lassen sie sich offensichtlich nicht davon beirren, dass Liga-Konkurrent Bayern München sowie etliche Vereine aus der Euroleague einen vielfach größeren Etat zur Verfügung haben.

Warum auch? Nach zwei Meistertiteln in Serie ist man überzeugt, mit der Talentförderung den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Auf diesem Weg wollen wir uns auch weiterhin bewegen“, sagte Baldi. Natürlich werde der Verein wieder versuchen, am Ende ganz oben zu stehen. Angesichts „übermächtiger Gegner“ sträubte er sich jedoch dagegen, eine konkrete Platzierung als Saisonziel auszugeben.

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Zu einer guten Spielzeit soll insbesondere Neuzugang Jaleen Smith beitragen. Der MVP der vergangenen BBL-Saison wechselte von Ludwigsburg zu den Berlinern. Mit der Verpflichtung des Point Guards verspricht sich Alba ein ähnlich erfolgreiches Jahr wie zuletzt. „Ich habe Alba jetzt zwei Jahre lang verfolgt und bin froh, Teil der Mannschaft zu sein“, sagte der US-Amerikaner. Schon nach kurzer Zeit sei er vom Team-Spirit überzeugt gewesen.

Ein weiteres großes Thema ist die Rückkehr der Zuschauer:innen. „Für uns steht das Team ganz oben. Dazu gehört für uns nicht nur das Profiteam und die Mitglieder, sondern auch unsere Fans", so Aufsichtsratsvorsitzender Axel Schweitzer. Erst kürzlich hätten die Behörden grünes Licht für eine 50-prozentige Auslastung der MB Arena gegeben, wie Baldi erklärt. Am Donnerstag werden somit nach mehr als anderthalb Jahren wieder Fans in der Halle sein.

Voraussetzung ist der Nachweis einer Impfung, eines negativen Corona-Tests oder einer überstandenen Infektion. Ob Alba zukünftig nur noch Geimpfte und Genesene in die Arena lässt, ließ Baldi offen. Er stehe im Austausch mit den anderen Profivereinen in Berlin und deren Erfahrungen und wolle erst einmal abwarten, wie auf das Angebot reagiert wird.
Die Alba-Bosse gehen demnach mit Gelassenheit in die neue Saison und wollen das junge Team nicht zu sehr unter Druck setzen. Coach Gonzalez steht nach den Abgängen vor einer großen Aufgabe, bei der er bald zumindest wieder auf große Spieler setzen kann.

Julian Baumeister

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