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Mit Wucht zum Punkt. Berlins Samuel Tuia (r.) schlägt den Ball an Kirill Klets vorbei.

© Oliver Behrendt/Imago

Volleyball: Wirklich imposant: Die BR Volleys schlagen den Tabellenführer

Die BR Volleys gewinnen nach einer famosen Leistung gegen den Spitzenreiter Alpenvolleys deutlich mit 3:0. Dabei überragt vor allem ein Spieler.

Von Johannes Nedo

Es klappte wirklich fast alles für die BR Volleys, das zeigte sich schon früh am Mittwochabend. Doch exemplarisch dafür stand ein Ballwechsel Mitte des ersten Satzes. Sergej Grankin sprintete einem abgewehrten Ball hinterher, der weit hinter das Feld geflogen war. Der Russe erreichte ihn noch, spielte den Ball rückwärts vor das Netz – und Samuel Tuia drosch ihn ins gegnerische Feld.

Solche Punkte gelangen den Berlinern immer wieder und so besiegten sie den Tabellenführer Alpenvolleys mit 3:0 (25:21, 25:15, 31:29). Zwar bleibt die Mannschaft von Trainer Cedric Enard Vierter, aber vor allem spielte sie gegen das deutsch-österreichische Team aus Innsbruck und Unterhaching zum ersten Mal in dieser Saison so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Und zum ersten Mal in dieser Saison waren die 4392 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle hin und weg. Von der unsicheren Mannschaft aus einigen Phasen dieser Spielzeit war nahezu nichts mehr zu sehen.

"Dieser Sieg hat uns so gut getan. Wir haben gezeigt: Wir können doch Volleyball spielen", sagte Manager Kaweh Niroomand. Besonders hob er Grankin hervor: "So einen Zuspieler hat die Bundesliga noch nicht gesehen." Der Hochgelobte gab sich zurückhaltend. "Ich bin kein Zauberer", sagte Grankin, "das Team ist zauberhaft".

Die Gastgeber begannen mit viel Schwung. Das lag vor allem an Zuspieler Grankin. Er schlug gleich so stark auf, dass die Volleys nach zwei Blocks und einem Ass mit 3:0 führten. Weil auch Moritz Reichert mit seinen Aufschlägen großen Druck aufbaute, lagen die Berliner schnell mit vier Punkten vorne (6:2). Die souveräne Führung gaben sie allerdings nach Fehlern im Angriff ebenso schnell wieder her.

Nur im dritten Satz wurde es eng

Auf Grankin konnte sich der Deutsche Meister jedoch weiter verlassen. Der 34-Jährige dirigierte die Mannschaft mit seinen schnellen Händen überaus variantenreich. Außerdem agierten auch die Gäste unkonzentriert und so gingen die Berliner nach einem Ass von Samuel Tuia erneut mit zwei Punkten in Führung. Den Vorsprung bauten sie in spektakulären Ballwechseln weiter aus (23:17).

Sogar als die Volleys kurz danach etwas wackelten und drei gegnerische Punkte in Folge zuließen, blieben sie ruhig. Benjamin Patch punktete zum Satzball und dann holte sich Enards Mannschaft den Satz mit 25:21. Auch im folgenden Durchgang grinste Grankin in einem fort. Dank seiner Pässe, starker Blocks und leichter Fehler der Gegner führten die Berliner schnell 6:2. Doch wieder kamen die Alpenvolleys zurück und gingen erstmals in Führung, aber auch das beeindruckte die Berliner gar nicht. Nach einem Steller-Trick von Grankin waren sie wieder vorne (11:9). Von da an spielten sich die Volleys in einen kleinen Rausch.

Nach umkämpften und etwas wilden Ballwechseln zogen die Berliner auf 16:10 davon. Das ließen sie sich nicht mehr nehmen. In allen Belangen waren sie den Alpenvolleys in dieser Phase überlegen. So zauberten sie sich zum 25:15 im zweiten Satz. Danach ging es aber äußerst knapp zu. Mit dem fünften Matchball zum 31:29 gelang ihnen ein wirklich imposanter Sieg.

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