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Nächste Runde. Moculescu ist der erfolgreichste deutsche Vereinstrainer.

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Volleyball: Ein Hauch von Gottesglauben bei den BR Volleys

Mit Stelian Moculescu läuft es bei den BR Volleys. Für die nächste Champions-League-Runde hat die Trainer-Koryphäe einen besonderen Wunsch.

Mit Stelian Moculescu ist ein klein wenig Frömmigkeit bei den BR Volleys eingezogen. Der 67-Jährige, der lange in Friedrichshafen am Bodensee arbeitete, hatte sich vor wenigen Wochen mit „Grüß Gott“ beim Berliner Volleyball-Bundesligisten vorgestellt. „Das sagt man bei uns im Süden so.“ Am Mittwoch, als sich die Volleys denkbar knapp gegen den polnischen Klub Jastrzebski Wegiel mit 3:2 (23:25, 25:16, 18:25, 25:17, 15:9) durchsetzten und dadurch in die K.-o.-Runde der Champions League einzogen, sagte Moculescu, dass die Kirche erst vorbei sei, wenn die Glocke nicht mehr läute. Auch „das sagt man bei uns im Süden so“.

Aber nicht nur ein Hauch von Gottesglauben, sondern auch der Erfolg ist mit dem erfolgreichsten deutschen Vereinstrainer nach Berlin gekommen. Die Bilanz von Moculescu liest sich beeindruckend: Seit seiner Ankunft haben die Volleys fünf Pflichtspiele bestritten und bis auf die Niederlage gegen das mehr oder weniger unbezwingbare Starteam von Zenit Kasan haben sie alle ihre Begegnungen unter der Trainer-Koryphäe Moculescu gewonnen.

„Die haben irgendeine Scheiße gepfiffen“

Die Glocken läuten in diesen Wochen lauter denn je in dieser Spielzeit bei den Volleys, auch wenn es am Mittwoch zwischendurch sehr leise geworden war in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Nach Streitigkeiten mit dem Schiedsrichtergespann verloren die Berliner im dritten Satz die Nerven und auch diesen Durchgang. Damit war klar, dass Gegner Wegiel seinen zweiten Platz in der Gruppe vor den Volleys verteidigen würde. Nun mag Moculescu gerne kirchliche Bezüge herstellen. Das hindert ihn offensichtlich nicht daran, im Zorn auch mal die derbe Wortwahl zu wählen. „Die haben irgendeine Scheiße gepfiffen“, schimpfte er.

Am Ende hegte er keinen großen Groll mehr. Die Gastgeber drehten das Spiel noch und qualifizierten sich nach einem 15:9 im Tiebreak als einer der besten Gruppendritten für die Runde der besten zwölf Mannschaften im Wettbewerb. In der K.-o.-Runde könnte es nun zum brisanten Duell mit dem VfB Friedrichshafen kommen, dem Verein, mit dem Moculescu zwischen 1997 und 2016 unglaubliche 27 Titel gewann. Auf die Frage, ob er ein Wunschlos für die nächste Runde in der Champions League habe, antwortete Moculescu schlagfertig: „Ja, ein Freilos.“

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