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Konzentriert und geradeheraus: Zenit Kasans Trainer Vladimir Alekno.

© Lukas Schulze/picture alliance / dpa

Volleyball-Champions League: Volleys spielen gegen die Übermacht aus Kasan

Zenit Kasan gilt als unbesiegbar für die Volleys. Trotzdem wollen die Berliner bei der Partie am Donnerstag kämpfen.

Sie sind das Real Madrid des Volleyballs – von Gazprom gesponsert, Spielergehälter über eine Million Euro und nur die beste Ausstattung. Und so spielen sie auch: Zenit Kasan ist mit vier Champions-League-Siegen in zehn Jahren die erfolgreichste Mannschaft Europas, hat in der Klubweltmeisterschaft Siege errungen, ohne einen einzigen Satz abzugeben. Gegen diese Mannschaft treten am Donnerstag die BR Volleys (17 Uhr) an. Manager Kaweh Niroomand ist dementsprechend abgeklärt: „Kasan ist die beste Vereinsmannschaft der Welt“, sagte er am Dienstag.

Die Gründe für diese Überlegenheit sind vielfältig: Mit dem russischen Ölkonzern hat der erst 2000 gegründete Verein einen finanzkräftigen Hauptsponsor. Der kann auch die hohen Gehälter für Stars wie den kubanischen Ausnahmekönner Wilfredo Leon bezahlen. Satte 1,4 Millionen Euro verdient der Außenangreifer und streicht damit das höchste Gehalt für einen Volleyballspieler weltweit ein. Dafür wird er sogar behütet: Beim Champions-League-Spiel gegen Toulouse am 6. Dezember schonten sie ihren besten Spieler und nahmen dafür einen verlorenen Satz in Kauf – durchaus ungewöhnlich für eine Mannschaft, die sonst gerne 3:0 gewinnt.

Personell machen die Südostrussen auch beim Trainer alles richtig: Wladimir Alekno spielte in den späten Achtziger- und in den Neunzigerjahren zuerst in Russland in Moskau und Minsk, dann in Frankreich und Italien. Seine Erfahrung aus seiner Spielerkarriere wendete er zunächst bei seiner alten Mannschaft Tours VB in Frankreich an, dann kehrte er nach Russland zurück. Mit der Nationalmannschaft, die er seit 2007 trainiert, gewann er olympisches Gold, den World Cup und mehrere Silber- und Bronzemedaillen bei Welt- und Europameisterschaften.

Auch die Infrastruktur stimmt: Im 13 000 Quadratmeter großen Volleyball-Zentrum in Kasan können bis zu 5000 Zuschauer ihrem Team zujubeln. Sport ist ein wichtiger Faktor in einer Stadt, die im Eishockey, im Fußball und im Basketball in der ersten Liga ihres Landes spielt.

Zenit Kasan ist der Angstgegner der Volleys und das aus gutem Grund. Beim letzten Spiel gegen die Russen verloren die Berliner 0:3 – allerdings kein ungewöhnliches Schicksal für Zenit-Gegner. Die Strategie für das Spiel in der gut 800 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt: „Wir wollen ihnen den Sieg so teuer wie möglich zu stehen kommen lassen“, so Niroomand. In den vergangenen Wochen hatten die Volleys viel Zeit zum Trainieren, arbeiteten weiter an Aufschlag und Annahme sowie an der Ballkontrolle. Der Vorteil in Kasan: Die Volleys kommen frisch aus dem Training und haben keine Verletzten oder Kranken zu verzeichnen. Das Spiel gegen Kasan gilt als Probespiel und als Vorbereitung für die Partie gegen Bühl am 27. Dezember und einen vollgepackten Januar mit zwei Champions-League- und vier Ligaspielen.

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