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Himmel hilf. Der Berliner Aleksandar Okolic.

© Soeren Stache/dpa

Volleyball-Champions-League: BR Volleys unterliegen Friedrichshafen 2:3

Die BR Volleys scheitern im Hinspiel der Champions League ganz knapp an Friedrichshafen. Aber im Rückspiel könnte noch etwas gehen.

Plötzlich hatte auch Manlio Puxeddo seinen Auftritt. Der Co-Trainer des Berliner Volleyball-Bundesligisten BR Volleys sitzt in der Regel das ganze Spiel über still und leise auf seinem Stuhl und macht Notizen, die er brav an seinen Vorgesetzten – Trainer Stelian Moculescu – weitergibt. Als aber am Mittwochabend Volleys-Außenangreifer Paul Carroll beim Stande von 10:6 aus Sicht der Berliner einen Ball ins Feld von Gegner Friedrichshafen schmetterte, warf Puxeddo sein Klemmbrett mit den Notizen weg, sprang von seinem Stuhl auf und klatschte sich mit dem auf ihn zurasenden Carroll ab. Die rund 6300 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle tobten, das Champions-League-Hinspiel zwischen den Volleys und dem VfB Friedrichshafen war fortan ein anderes, die im ersten Satz unterlegenen Berliner waren nun dran. Am Ende aber waren es doch die Gäste, die die Arme nach oben rissen. Die Volleys unterlagen mit 2:3 (22:25, 25:23, 23:25, 25:18, 12:15). In der nächsten Woche findet das Rückspiel in Friedrichshafen statt. Der Sieger zieht in die Runde der besten Sechs des Wettbewerbs ein.

Mit großer Vorfreude hatten Volleyballfreunde auf dieses Spiel hingefiebert, das so viele spannende Geschichten schrieb. Vor allem die, dass der Mann, der die Friedrichshafener über fast zwei Jahrzehnte groß gemacht hatte, Stelian Moculescu, seit ein paar Wochen den Erzfeind BR Volleys trainiert. Zur Geschichte von Friedrichshafen und Moculescu gehört aber auch, dass dessen Nachfolger Vital Heynen die Süddeutschen stark wie lange nicht mehr gemacht hat. Heynens Team war vor der Begegnung am Mittwoch 31 Spiele ungeschlagen.

Am Ende streuten die Volleys zu viele Fehler ein

Und dass diese Friedrichshafener Mannschaft von besonderer Qualität ist, war schon im ersten Satz offensichtlich. Die Gäste wehrten häufig spektakulär ab, machten kaum Fehler und vor allen Dingen hatten sie in Athanasios Protopsaltis einen Außenangreifer, der Höhen erreicht, als hätte er Sprungfedern an seinen Schuhen. Der Grieche ist mit 1,85 Meter von für Volleyballverhältnisse zwergenhafter Statur. Im ersten Satz überragte er alle anderen mit acht Punkten.

Im zweiten Durchgang aber nahm sich der 24-Jährige wie auch der Rest seiner Mannschaft ein wenig zurück. Die Volleys also schnappten sich den Satz und auf der anderen Seite schaute sich Trainer Heynen den vergleichsweise emotionslosen Auftritt seiner Mannschaft bis zu Beginn des dritten Durchgangs an, ehe er sein Team in der Auszeit derart zusammenstauchte, dass sein Gebrüll auch nicht durch die lauten Klatschpappen übertönt wurde. Und das fruchtete. Die Friedrichshafener knüpften an das effektive Spiel aus dem ersten Satz an, während die Volleys ein paar Fehler zu viel einstreuten.

Aber dieses Duell der ewigen Rivalen war ein Hin und Her und irgendwann war klar, dass die Nerven zweier ebenbürtiger Mannschaft entscheiden würden. Nachdem die Volleys den vierten Satz geholt hatten, war es dem kleinen, großen Protopsaltis vorbehalten, den letzten Punkt zu machen.

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