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Viktorias Kapitän Christoph Menz gibt beim Drittligisten die Richtung vor.

© IMAGO / Joachim Sielski

Viktoria-Kapitän Menz vor dem Spiel gegen Waldhof Mannheim: „Freuen uns über jeden, der kommt“

Der mutige Fußball-Drittligist Viktoria 1889 will am Samstag den nächsten Traditionsklub ärgern, trifft nach zwei Spielen ohne Sieg aber auf starke Mannheimer.

Drittliga-Aufsteiger Viktoria Berlin empfängt am Samstag (14 Uhr) Waldhof Mannheim im Jahnsportpark. Mit einem Sieg könnte Viktoria wieder auf dem ersten Tabellenplatz springen. Anders als zuletzt bekommt die Mannschaft von Benedetto Muzzicato es aber mit einem offensiven Gegner zu tun.

Für die Gäste aus Mannheim stand am Freitag die längste Busreise der Saison auf dem Programm. Zweimal vier Stunden, unterbrochen von einer kurzen Pause. Damit die Spieler im engen Bus mehr Platz hatten, fuhren Betreuer und Teile des Trainerstabs mit einem Bulli vor. Mit im Bus saß Neuzugang Marc Schnatterer. Nach 13 Jahren, 449 Spielen und 122 Toren wurde im Sommer sein Vertrag in Heidenheim trotz Legendenstatus bei den Fans nicht verlängert. Der 35-Jährige entschied sich daraufhin eine Liga tiefer wieder anzugreifen – mit Erfolg. Schnatterer ist aktuell Topscorer der dritten Bundesliga. Schon vor der Anreise nach Berlin nannte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner die Busfahrt eine „Tortur“.

Pokalschreck Mannheim wird immer besser

Dafür, dass den Mannheimern der Rückweg am Samstag noch länger vorkommt, will Viktoria 1889 sorgen. Während jedoch die ganz große Aufbruchsstimmung rund um Viktoria etwas abgekühlt ist, zeigt die Formkurve bei Waldhof steil bergauf. Seit dem 2:0-Erfolg in der ersten Pokalrunde gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt holten die Badener sieben Punkte aus drei Spielen und kletterten auch in der Tabelle nach oben. Trotzdem tritt Trainer Glöckner etwas auf die Bremse und warnt: „Wir müssen höllisch aufpassen. Viktoria spielt wie schon in der Regionalliga rotzfrech nach vorne.“ Nach fünf Spieltagen stellt der Aufsteiger noch immer die beste Offensive der Liga.

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Wegen der hohen Belastung der letzten Wochen überlegt Glöckner gegen Viktoria zu rotieren: „Wir ziehen wirklich in Erwägung, die ein oder andere Personalie zu ändern.“ Auch sein Gegenüber, Viktoria-Trainer Benedetto Muzzicato, wechselte in der englischen Woche erstmals etwas durch. Nach der unglücklichen Niederlage gegen den Halleschen FC rotierten beim glücklichen Remis in Zwickau zwei Neuzugänge in die Mannschaft. Soufian Benyamina und Wolfsburg-Leihgabe Bryang Kayo bekamen ihre Chance von Beginn an. Benyamina rechtfertige seine Ausstellung und sorgte in der letzten Minute für den 1:1-Ausgleich. Nach der Spiel lobte der Stürmer die „wahnsinnige Moral der Mannschaft“.

Kapitän Menz erwartet ein offenes Spiel

„Wir erwarten einen offensiven Gegner, der wie wir Fußball spielen möchte. Es wird als ein anders Spiel als zuletzt“, sagt Kapitän Christoph Menz vor dem Heimspiel gegen Mannheim. Seit der Verletzung von Innenverteidiger Tobias Gunte rückte Mittelfeldspieler Menz auf die Position hinten rechts in die Dreierkette. Eine Rolle, die er gerne ausfüllt. „Ich bin ja eh eher der defensive Typ und kenne die Verteidigerposition schon aus der Vergangenheit.“
Wie schon in den vergangenen beiden Heimspielen sind wieder bis zu 5000 Zuschauer im Jahnsportpark zugelassen. „Wir sind froh, dass der Drittligafußball so langsam auch angenommen wird und freuen uns über jeden Einzelnen, der kommt. Mannheim bringt sicher auch einiges mit“, sagt Menz.

Luca Füllgraf

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