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Sport: Viertes Spiel, vierter Sieg

Die Eisbären siegen auch in Köln und bleiben DEL-Tabellenführer

Köln. Wunderschönes Wetter war es gestern Nachmittag in Köln. Das allerdings konnte eine erhebliche Zahl von Eishockeyfans nicht davon abhalten, ihr Freizeitvergnügen lieber drinnen als draußen zu suchen. 10 855 Zuschauer sahen das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Haien und dem EHC Eisbären Berlin. Und sie wurden in der Mehrzahl enttäuscht. Am Ende jubelte nur die kleine Kolonie Berliner Fans in der riesigen Kölnarena: Die Eisbären siegten 4:2 (3:1, 0:1, 1:0).

Die Kölner waren nicht gerade mit guter Laune in das Spiel gegangen, vor allem ihr Trainer nicht. Schließlich hatte der Titelfavorit am Freitag 1:6 in Hannover verloren. Eine Schmach, die Hans Zach in Rage brachte. „Wir widmen uns zu viel der Schönspielerei und kämpfen zu wenig“, hatte der Kölner Trainer geschimpft. Natürlich, sagte Zach, würde das gegen die Eisbären alles ganz anders bei seiner Mannschaft aussehen.Tatsächlich sahen die Kölner gegen Berlin streckenweise ganz gut aus, allerdings nicht am Anfang: Florian Keller erzielte schon nach 198 Sekunden die Berliner Führung.

Köln kam zwar durch Jeff Dessner im Powerplay zum Ausgleich (7.), doch wenig später schoss Keller bei Berliner Überzahl sein zweites Tor. Überhaupt hat der 27-Jährige zuletzt mit seiner Übersicht und technischem Vermögen den besten Eindruck in seinem Team hinterlassen. Kurz vor der zweiten Pause gelang den Berlinern ein weiterer Treffer bei numerischer Überlegenheit: Rob Leask erzielte sein drittes Saisontor. Doch Köln wurde stärker, kam durch Eduard Lewandowski im Mittelabschnitt zum Anschlusstor. Im letzten Drittel sahen die Eisbären nicht immer gut aus, doch Köln hatte kein Glück. Als die Haie kurz vor Schluss Torwart Chris Rogles zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, traf der 18-jährige Florian Busch zum 4:2 ins verwaiste Tor.

Pierre Pagé war natürlich hocherfreut. „Besonders gut finde ich, dass drei unser vier Tore von deutschen Spielern erzielt wurden“, sagte der Berliner Trainer. „Das ist doch gut für das Eishockey in der DEL.“ Vor allem bringt der jugendliche Elan den Berlinern bisher viel Erfolg. Viertes Spiel, vierter Sieg: Die Eisbären bleiben Tabellenführer, und das gefällt Hans Zach wohl nicht. Als der bekennende Nachwuchs–Fan gefragt wurde, was er davon halte, dass die Eisbären mit sieben 18-jährigen Spielern in Köln angetreten seien, sagte er: „Ich bin kein Mathematiker, aber das waren höchstens zwei 18-Jährige.“ Stimmt, Zach ist kein Mathematiker. Die Berliner traten in Köln tatsächlich mit sieben 18-Jährigen an, der Bundestrainer hatte sich offensichtlich verzählt.

Christiane Mitatselis

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