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Luke Sikma (links) verlor mit Alba am Donnerstag knapp bei Olympiakos Piräus (r. Georgios Printezis).

© imago images/ANE Edition

Viertes Spiel in acht Tagen: Alba Berlin geht an die Schmerzgrenze

Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonntag – das Programm von Alba Berlin hat es in sich. Nach der Quarantäne macht das Team Fortschritte, jetzt wartet Oldenburg.

Eigentlich ist es schon ein kleiner Luxus. Die Nacht von Freitag auf Samstag konnten die Basketballer von Alba Berlin doch tatsächlich daheim in ihren eigenen Betten verbringen. Fast 72 Stunden zwischen den Spielen bei Olympiakos Piräus am Donnerstag und bei den Baskets Oldenburg (Sonntag, 18 Uhr, live bei Magentasport), da bleibt sogar Zeit für eine kleine Regenerationseinheit in der Halle. Man muss die Gegebenheiten, mit denen sich Alba aktuell arrangieren muss und die das Team über die gesamte Saison begleiten werden, mit ein bisschen Humor nehmen.

Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonntag. So oder so ähnlich sieht das Programm der Berliner Basketballer für die nächsten Monate halt aus. Und daran wird sich auch nichts ändern – außer das Coronavirus diktiert weitere Zwangspausen. „Das ist jetzt für uns eine schwierige Phase mit so vielen Spielen und Auswärtsreisen innerhalb weniger Tage. Aber der Blick auf den Spielplan zeigt, dass wir das jetzt häufiger haben werden. Wir müssen uns also wohl oder übel darauf einstellen“, sagt auch Trainer Aito Garcia Reneses.

Bisher macht Alba aus der schwierigen Situation das Beste. National haben die Berliner ihre zwei Spiele gegen Bonn und Frankfurt gewonnen, international am Donnerstagabend in Piräus zumindest deutliche Fortschritte gezeigt. Anders als im ersten Euroleague-Spiel nach der 17-tägigen Zwangspause durch sieben Corona-Fälle im Team, das Alba gegen Barcelona mit fast 40 Punkten verlor, schien in Griechenland lange sogar ein Sieg möglich.

In der ersten Hälfte führten die Gäste bereits mit mehr als zehn Punkten Vorsprung, konnten dieses Niveau gegen einen erfahrenen, ausgeruhten und dann auch sehr entschlossenen Gegner nach der Pause aber nicht mehr halten. „Man hat es in den Gesichtern der Spieler gesehen. Wir haben alles versucht, aber mehr war nicht möglich“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda der dpa.

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Verwunderlich ist das nicht. Solch eine lange Trainingspause, dazu einige Spieler, die an Covid-19 erkrankt waren und nun ein Programm ohne Ruhepausen oder Zeit zum Trainieren – das kann nicht spurlos an einer Mannschaft vorübergehen. „Speziell nach der Quarantäne ist es nicht einfach, so viel zu spielen“, sagt Simone Fontecchio. Und Albas Manager Marco Baldi lobte schon vor dem Spiel in Piräus die Moral des Teams. „Ich bin fast ein bisschen berührt, wenn ich sehe, wie die Spieler nach ein paar Minuten schon pumpen, aber immer weitermachen.“

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Die Kraft dürfte auch am Sonntag beim zweiten Bundesligaspiel dieser Saison ein entscheidender Faktor werden. Oldenburg ist in dieser Saison nicht international vertreten und konnte sich eine Woche lang ausgiebig auf das Duell mit dem Deutschen Meister und Pokalsieger vorbereiten. Alba war das nicht vergönnt, aber immerhin kennen Trainer Reneses und sein Team den Gegner aus den vergangenen Jahren sehr gut und haben auch vier der letzten fünf Spiele in Oldenburg gewonnen. Reneses warnt dennoch: „Alle, die schon länger dabei sind, wissen wie schwer das am Sonntag wird.“

Einer dieser Spieler, die das Potenzial des Gegners sehr gut kennen, ist Peyton Siva. Nach Kapitän Niels Giffey ist der Point Guard mittlerweile der dienstälteste Alba–Profi. Seine Covid-19-Erkrankung hat Siva mittlerweile überwunden, auch die Nachwirkungen lassen nach. Ojeda hält sogar eine Rückkehr gegen Oldenburg nicht für ausgeschlossen. „Er trainiert schon wieder und wir hoffen, dass er schnell wieder gut in Form kommt", sagte er. Denn die nächsten Spiele warten bereits.

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