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Erfolgreich die Hände im Spiel. Die früheren Volleyball-Profis Felix Fischer (l.) und Robert Kromm holten mit Berlin zahlreiche Titel – vor allem gegen Friedrichshafen.

© Sebastian Wells/imago

Viertes Spiel gegen den VfB Friedrichshafen: Darauf kommt es jetzt für die BR Volleys an

Die früheren Spieler Robert Kromm und Felix Fischer wissen, was nun in der Finalserie für die Berliner wichtig ist. Sie haben in den Vorjahren gesiegt.

Von Johannes Nedo

Mittlerweile spielt Robert Kromm nur noch einmal pro Woche. Dann trifft sich der ehemalige Kapitän der BR Volleys mit Freunden zum Beachvolleyball. „Einfach nur noch zum Zocken“, sagt er. Dennoch konnte Kromm vor einem Monat noch einen Meistertitel feiern. Der 35-Jährige, der derzeit eine Ausbildung zum Polizei-Beamten absolviert, gewann mit der Berliner Mannschaft vor einem Monat in Hamburg die deutsche Polizei-Meisterschaft.

Kromm, der seine aktive Karriere vor einem Jahr beendet hat, weiß eben, wie man Titel holt. Und vor allem weiß er, wie man Meistertitel gegen den VfB Friedrichshafen holt. In seinen sechs Jahren bei den Volleys zwischen 2012 und 2018 konnte er fünf Mal den Meistertitel bejubeln – jedes Mal gegen den Konkurrenten vom Bodensee. Auch Kromms früherer Teamkollege Felix Fischer, der seine Karriere vor zwei Jahren beendet hat, gewann fünf seiner sechs Meistertitel gegen Friedrichshafen.

Beide sind also absolute Experten für die Finalserie zwischen den beiden großen Rivalen und können dementsprechend genau einschätzen, worauf es für die Volleys ankommt, wenn sie an diesem Mittwoch (18.30 Uhr/Sport1) in der Max-Schmeling-Halle das vierte Spiel der Play-off-Finalserie bestreiten. In der Best-of-five-Serie liegen die Berliner mit 1:2 zurück.

Bei einer weiteren Niederlage würde die Mannschaft von Trainer Cedric Enard die erneute Titelverteidigung verpassen – und Friedrichshafen zum ersten Mal nach drei Jahren mal wieder Meister sein. Doch auch mit diesem Druck kennen sich Kromm und Fischer bestens aus.

„Das letzte Spiel einer Finalserie zu gewinnen, ist so schwer“, sagt Kromm. Und Fischer betont: „Es ist vor allem ein Nervenspiel. Man muss verdrängen, dass der Gegner den Titel holen kann.“ In der Situation, dass Friedrichshafen den vermeintlichen Vorteil hat, waren Kromm und Fischer auch in den vergangenen beiden Jahren. 2017 lagen sie mit den Volleys 0:1 hinten in der Serie, die nur im Modus Best of three ausgetragen wurde. „Für uns war es das Wichtigste, zu verhindern, dass Friedrichshafen in unserer Halle Meister wird“, sagt Fischer. „Das hat uns tierisch motiviert.“

Im vergangenen Jahr war es ähnlich knapp

So schwangen sich die Berliner als Außenseiter zu einer großen Energieleistung auf. Sie gewannen die Partie und triumphierten schließlich auch in Friedrichshafen, im letzten Spiel von Fischers Karriere. Der 36-Jährige, der nun eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert, sagt nach solchen Erfahrungen: „Die Finalserien sind immer offen ohne Ende.“

Denn auch im vergangenen Jahr waren die Volleys als Außenseiter in das Duell mit Friedrichshafen gegangen. Hatten sie doch während der Hauptrunde und in der Champions League stets gegen die Mannschaft von Trainer Vital Heynen verloren. In der Finalserie nach dem Modus Best of five gewannen Kromm und seine Teamkollegen dann überraschend die ersten beiden Spiele, verloren jedoch die nächsten zwei Partien und mussten erneut auswärts antreten. Wie bei Fischer war es das letzte Spiel in Kromms Karriere – und auch er jubelte. „Körperlich ist man in solchen Serien so erschöpft, dass ich dann mental immer lockerer wurde“, sagt Kromm. „Und so konnte ich noch mal alles raushauen.“

Fischer hebt Sergej Grankin hervor

Die aktuelle Finalserie zwischen Berlin und Friedrichshafen ist aus Kromms und Fischers Sicht also noch längst nicht entschieden. „Für die Volleys wird es am Mittwoch wieder sehr vom Aufschlag abhängig sein. Das ist der Schlüssel zum Erfolg“, betont Kromm, der das Spiel als Experte für den Fernsehsender „Sport 1“ mitkommentieren wird. Und Fischer hat trotz des 1:2-Rückstandes in der Serie vieles gesehen, das ihn positiv stimmt: „Dass immer wieder andere Spieler bei den Volleys überzeugen, ist ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft gut funktioniert.“

Der ehemalige Mittelblocker führt dies vor allem auf zwei Gründe zurück: erstens auf die Arbeit des Trainers. „Enard hat das Team gut eingestellt“, sagt er. Und zweitens auf den im Januar nachverpflichteten Zuspieler Sergej Grankin. „Er hat dem Team eine neue Qualität gegeben. Und mittlerweile macht er auch während des Spiels öfter den Mund auf und führt die Mannschaft an“, betont Fischer.

Auf ein Ergebnis wollen sich Kromm und Fischer zwar nicht festlegen, in einem Punkt sind sich die beiden aber sicher: Die Volleys werden das vierte Spiel gewinnen.

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