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Mesut Özil (links) lässt Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr an sich heran.

© dpa

Verweigerter Trainingsbesuch von Joachim Löw: Wie sich Mesut Özil ins Abseits manövriert

Mit dem abgeblockten Kontakt zu Bundestrainer Joachim Löw in London zeigt sich Mesut Özil immer mehr als der Uneinsichtige und Bockige. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Johannes Nedo

Wie sich Joachim Löw am vergangenen Montag gefühlt haben muss, ist nicht schwer zu erahnen. Der Bundestrainer weilte anlässlich der Gala zum Weltfußballer des Jahres in London und wollte zuvor zusammen mit dem Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff beim FC Arsenal Mesut Özil besuchen. Doch Löw und Bierhoff durften nicht beim Training zuschauen.

Laut „Bild“-Zeitung hatte dies der Arsenal-Trainer Unai Emery verboten. Und so hielt sich Löw, der Weltmeister-Trainer, nur im Besucherzentrum des Vereins auf, sprach dort mit den deutschen Nationalspielern Bernd Leno und Shkodran Mustafi, traf sich mit Per Mertesacker, mittlerweile Jugendleiter beim FC Arsenal, zum Mittagessen – nur mit Özil gab es keinen direkten Kontakt.

Der zurückgetretene Nationalspieler brüskiert damit den Bundestrainer erneut. Schließlich hatte Löw schon vor Wochen berichtet, er und Bierhoff hätten versucht, Özil telefonisch zu erreichen: ohne Erfolg. Dass der 29-Jährige nun selbst diesen Besuch beim Londoner Verein abblocken lässt, ist die nächste Eskalationsstufe in einem Fall, der schon lange aus dem Ruder gelaufen ist und sich offenbar doch noch immer weiter hochschaukelt.

Als der Uneinsichtige und Bockige tut sich dabei immer mehr Mesut Özil hervor. Bereits in seiner Rücktrittserklärung im Juli sah er die Fehler rund um sein Foto mit Erdogan und die Aufarbeitung danach nur bei den anderen. Als Özil sich danach auch rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sah, bemängelte er mit Recht zu wenig Rückendeckung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Aber dass er sich nun, da sich Löw und Bierhoff ganz offensichtlich darum bemühen, all die Vorfälle des missratenen WM-Sommers mit ihm in Ruhe aufzuarbeiten, vehement dagegen wehrt, ist völlig unverständlich. Zumal auch sein Management die Aktion nicht kommentieren will. So manövriert sich Özil nur weiter ins Abseits.

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