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Frust statt Freude zum Start. Und das Programm der kommende Tage ist knackig für Albas Spieler.

© Imago

Verpatzter Start in die Basketball-Bundesliga: Alba Berlin bleibt trotz der Auftaktniederlage gegen Bonn entspannt

Endlich darf Alba wieder vor Zuschauern in eigener Halle spielen. Doch die Fans sehen gegen Bonn ein Team, dass noch lange nicht eingespielt ist.

Himar Ojeda war wenige Minuten nach dem misslungenen Auftakt von Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga erstaunlich entspannt. Natürlich, die unnötige Niederlage gegen die Baskets Bonn ärgerte den spanischen Sportdirektor, mehr aber auch nicht. „Wir haben ein Spiel verloren, das bedeutet gar nichts“, sagte Ojeda am späten Donnerstagabend und brillierte gleich noch mit einem guten Gedächtnis. „Das erste Heimspiel unter Aito haben wir damals auch verloren, gegen Bremerhaven.“

Die Parallelen sind dabei durchaus bemerkenswert. 2017 unterlag Alba 64:66, nun 86:68. In beiden Spielen gewannen die Berliner das erste Viertel deutlich, verloren danach aber den Rhythmus. Auch vor vier Jahren lag eine schwierige Vorbereitung unter einem neuen Trainer hinter der Mannschaft. Wie sich Alba unter Aito Garcia Reneses danach entwickelt hat, ist bekannt. Dass es mit Israel Gonzalez ähnlich gut laufen wird, ist zumindest die Hoffnung.

Der langjährige Assistent von Aito und neue Headcoach von Alba wollte die Niederlage ebenfalls nicht überbewerten. Wie sein Lehrmeister steht für ihn die mittel- und langfristige Entwicklung im Vordergrund. „Das Gute ist: Wir kennen unsere Situation und halten zusammen“, sagte Gonzalez nach seinem ersten regulären Pflichtspiel als Chef. Seine Mannschaft habe in der Vorbereitung nur 25 Trainingseinheiten absolvieren können und das weitgehend ohne Center.

Das wirkt sich bisher vor allem in der fehlenden Konstanz innerhalb der Spiele aus. „Man hat in den Testspielen schon gesehen, dass wir unsere Leistung nicht über 40 Minuten bringen können“, sagte Gonzalez. Das war auch am Donnerstag gegen die unter dem neuen Trainer Tuomas Iisalo stark eingeschätzten Bonner zu sehen. Nach einem guten ersten Viertel kam Alba aus dem Tritt – und fand am Ende keine Antwort mehr.

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Von erhöhtem Druck durch die Auftaktniederlage wollen weder Ojeda noch Manager Marco Baldi etwas wissen. Dass es Anlaufschwierigkeiten geben könnte, war einkalkuliert. Das Schlüsselwort ist momentan: Zeit. Alba braucht sie, hat aber nicht besonders viel davon.

Schon am Dienstag (19 Uhr) geht es mit einem Heimspiel gegen Frankfurt weiter. Am Freitag folgt der Start in die Euroleague beim FC Barcelona, bevor am Sonntag schon wieder Bonn zu Gast in Berlin ist, dieses Mal im Pokal. Es ist ein knackiges Programm, das Alba in diesem Zustand vor große Herausforderungen stellen wird.

Alba bleibt wenig Zeit, um Automatismen aufzubauen

Mit einer Rückkehr der verletzten Johannes Thiemann, Christ Koumadje und Kresimir Nikic ist erst in Wochen zu rechnen und auch wenn das Aufbauen von Automatismen im Vordergrund steht, sind natürlich auch die Ergebnisse wichtig. „Wir müssen die Balance finden“, sagt Ojeda. Baldi warnt vor allem vor überzogenen Erwartungen: „Es ist noch ein weiter Weg, bis dieses Team kohärent ist, bis jeder weiß, was der Andere macht.“

Über zwei Dinge freute sich der Manager am Donnerstag aber trotz der vermeidbaren Niederlage: Das Wiedersehen mit Aito, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte und eine Woche in Berlin bleibt, und die Rückkehr der Fans. Zwar war die erlaubte Kapazität mit 3744 Zuschauer:innen nur zur Hälfte erschöpft, auch das machte Baldi aber schon sehr glücklich. „Der Sinn ist wieder zurück. Dass wir es wieder teilen können und nicht nur Schuhgequietsche zu hören ist, ist super erfreulich.“

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