zum Hauptinhalt
Marko Grujic ist bei Hertha im Mittelfeld nahezu unersetzlich.

© Patrick Seeger/dpa

Verletzungssorgen bei Hertha BSC: Marko Grujic muss Training abbrechen

Besonders im zentralen Mittelfeld wird es vor dem Spiel gegen Hoffenheim eng. Trainer Pal Dardai bleibt bei seiner Kritik an den Berliner Medien.

Pal Dardai nahm zu Beginn der neuen Woche eine wichtige Klarstellung vor: „Meine Laune ist top“, sagte der Trainer von Hertha BSC. Das war am Ende der vergangenen Woche vielleicht nicht so ganz rübergekommen, als Dardai am Tag nach der 1:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf scharfe Kritik an den Berliner Medien geübt hatte. Auch zwei Tage danach gab es für ihn keinen Grund, irgendetwas zu revidieren. „Das war sehr intelligent“, sagte Dardai über seine Rede. „Jeder Satz, den ich gesagt habe, ist so.“

Aber auch am Dienstag, im ersten Training der Woche, gab es ein Ereignis, das dazu angetan war, dem Ungarn die Laune zu verhageln. Kurz vor Ende der Einheit verließ Marko Grujic in physiotherapeutischer Begleitung den Platz. Er war umgeknickt, klagte über Schmerzen im Sprunggelenk und konnte nicht weitermachen.

Für Dardai war das gleich aus zwei Gründen ärgerlich. Zum einen, weil Grujic eben Grujic ist, einer der Leistungsträger seiner Mannschaft. Zum anderen, weil der Serbe im Mittelfeld spielt – und genau dort wird es für das Auswärtsspiel am Sonntag bei der TSG Hoffenheim ohnehin eng. Arne Maier, Fabian Lustenberger und Vladimir Darida sind verletzt, dazu fehlt der gesperrte Ondrej Duda, der ebenfalls im zentralen Mittelfeld spielt.

Dudas Position in der offensiven Dreierreihe wird wohl Salomon Kalou übernehmen. „Er ist der Erfahrenste“, sagte Herthas Trainer. „Er hat da auch in Frankreich jahrelang gespielt. Das findet er gut.“ Es war die Variante, die Dardai auch am Dienstag im Trainingsspiel probte. Der Ivorer rückte von der Seite in die Mitte. Mathew Leckie spielt links offensiv, Valentino Lazaro rechts. Die beiden Außenverteidigerpositionen hinter ihnen wurden von Marvin Plattenhardt und Lukas Klünter besetzt.

"Wir haben langsam keine Spieler mehr"

So könnte die Mannschaft auch gegen Hoffenheim aussehen – vorausgesetzt Grujic steht wieder zur Verfügung. So wie er vom Platz ging, deutete einiges darauf hin, dass es sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme handelte. Aber angesichts des bemerkenswerten Verletzungspechs, das Hertha in dieser Saison heimsucht, sollte man vielleicht eher mit dem Schlimmsten rechnen. „Ich weiß gar nicht, wer Sechser sein soll“, sagte Dardai. „Wir haben langsam keine Spieler mehr.“

Nach Grujics vorzeitigem Abgang rückte Lazaro neben Per Skjelbred in die Mitte, theoretisch wäre auch Maximilian Mittelstädt eine Option. Schon wegen all dieser Unwägbarkeiten hat sich Pal Dardai noch gar keine Gedanken gemacht über seine taktische Ausrichtung gegen Hoffenheim. „Erst mal muss ich eine Mannschaft zusammenbasteln“, sagte er.

Zur Startseite