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Eben noch der Siegtorschütze. Marko Grujic, links, traf voriges Wochenende zum Sieg über Frankfurt. Jetzt fällt er verletzt aus.

© dpa

Verletzungspech bei Hertha BSC: Marko Grujic fällt bis Jahresende aus

Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler zieht sich eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu.

Zur Mittagsstunde humpelte Marko Grujic am Mittwoch über den Parkplatz der Geschäftsstelle. Besser gesagt, er schwang sich auf zwei Krücken bis in den Kabinentrakt hinein. Seinen linken Fuß, der dick bandagiert war, setzte er nicht auf. Die schlimmen Befürchtungen hatten sich also bestätigt. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler von Hertha BSC hat sich eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zugezogen und fällt für den Rest der Hinrunde aus. Für Berlins Fußball-Bundesligisten, dessen Erfolg in großer Abhängigkeit zu Grujic steht, ist das eine denkbar schlechte Nachricht.

Dardai: "Die Szene mit Marko war unglücklich"

In der Trainingseinheit am Dienstagnachmittag hatte sich Grujic die Verletzung in einem Zweikampf mit Vladimir Darida zugezogen. Darida, sein Konkurrent fürs zentrale Mittelfeld, hatte den Serben von den Beinen geholt. „Es war heute im Trainingsspiel wie am Spieltag“, hatte Trainer Pal Dardai nach der Übungseinheit gesagt. Beide Mannschaften wären aggressiv und mit großer Leidenschaft dabei gewesen. „Vladi war heute extrem aggressiv. Das wünsche ich mir von ihm. Die Szene mit Marko war unglücklich.“ Grujic hatte daraufhin das Training abbrechen müssen. Die Untersuchung erfolgte anderntags.

"Natürlich war die Diagnose im ersten Moment sehr bitter für mich, vor allem, weil ich ja gerade erste wieder auf dem Weg war, komplett fit zu werden", sagte Grujic, "aber heute schaue ich schon wieder nach vorne und möchte so schnell es geht wieder zurück auf den Platz."

Marko Grujic fällt für die drei noch in diesem Jahr ausstehenden Hinrundenspiele in Stuttgart am kommenden Samstag, gegen Augsburg (18. Dezember) und in Leverkusen (22. Dezember) aus. Aber anders als bei der schweren Verletzung im September, ist dieses Mal nicht das rechte, sondern das linke Sprunggelenk betroffen. Im Heimspiel gegen Mönchengladbach (4:2) hatte sich Grujic bei einem harten Einsteigen von Patrick Herrmann einen Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk zugezogen. Anschließend war er zwei Monate ausgefallen. Der neuerliche Ausfall trifft die Berliner hart. Denn immer, wenn die Leihgabe vom FC Liverpool in der Startelf stand, blieb Hertha unbesiegt. Bisher war das sechs Mal der Fall, Hertha gelangen vier Siege und zwei Unentschieden. Mit Grujic holten die Berliner im Schnitt doppelt so viele Punkte wie ohne ihn. Von den acht Begegnungen ohne ihn verlor Hertha immerhin drei.

Grujic machte den Unterschied

Nachdem Grujic am vergangenen Samstag das Siegtor zum 1:0 gegen Eintracht Frankfurt geköpft hatte, übrigens sein erster Treffer in der Bundesliga, war Pal Dardai voll des Lobes. „Er macht auch für unsere Spielweise den Unterschied: Er ist präsent in der Mitte, kopfballstark, sowohl defensiv wie offensiv. Er hat einen guten Schuss, ist zweikampfstark und begeht im richtigen Moment taktische Fouls“, sagte der Ungar. Handlungsschnelligkeit, Spielverständnis, Siegeswillen – „Respekt! Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, sagte Dardai.

Nun wird er seine Mannschaft wie im Herbst wieder umbauen müssen. Neben Arne Maier könnte Per Skjelbred zum Einsatz auf der Grujic-Position kommen. Dann würde wohl auch wieder Ondrej Duda in die Startelf rücken und Davie Selke als zweite Sturmspitze weichen müssen. Zuletzt hatte Dardai mit einer Doppelspitze (Selke und Vedad Ibisevic), aber ohne echten Spielmacher (Duda) spielen lassen; Grujic war der ideale Gelenkspieler zwischen Abwehr und Angriff. Fraglich ist aber auch noch, ob die beiden angeschlagenen Spieler Salomon Kalou (Risswunde am Spann) und Mathew Leckie (Knie) für das Match in Stuttgart spielfähig werden.

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