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Seit einer Woche können die Wasserfreunde Spandau wieder voll trainieren. 

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Unter strengen Hygieneauflagen: Wasserball-Liga wird Ende August fortgesetzt – mit bis zu 300 Zuschauern

Die Wasserfreunde Spandau 04 dürfen ab Ende August ihre Saison in der Wasserball-Bundesliga der Männer fortsetzen. Auch die Frauen sollen bald wieder spielen.

Es kann wieder losgehen. Die deutschen Wasserball-Profis werden ihre Saison Ende August fortsetzen – allerdings nur mit sechs statt der acht Mannschaften der A-Gruppe. Dazu gehören auch die Wasserfreunde Spandau 04, die unter Einbeziehung von Zuschauern in der Schwimmhalle Schöneberg ihre Spiele austragen werden.
„Es war eine riesen Diskussion“, sagt Spandaus Präsident und Wasserball-Bundestrainer Hagen Stamm dem Tagesspiegel. „Eine Zeit lang sah das so aus, als ob nur noch Spandau und Waspo Hannover weiterspielen wollten. Wir sind sehr froh, dass sich die sechs Vereine entschlossen haben, weiterzuspielen.“ Zwei der acht Teams sind nicht dabei, die SG Neukölln und der SSV Esslingen. „Für die gibt es aber keine Sanktionen, etwa ein Abstieg“, sagt Stamm. Die Saison fortsetzen werden Waspo Hannover, die White Sharks Hannover, der SV Ludwigsburg, der ASC Duisburg, der OSC Potsdam und die Wasserfreunde Spandau.

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Startschuss für die Wiederaufnahme der Liga soll ein Viertelfinalturnier sein, dass am 22. und 23. August stattfindet. Spandau und Waspo Hannover sind als die beiden führenden der alten Tabelle hier außen vor. Die beiden Sieger aus diesem Turnier spielen dann im Halbfinale gegen Spandau und Hannover. Am 2. September beginnt eine Best-of-Five-Finalserie, drei Siege sind also für den Titel nötig. Weitere Spiele sind für den 5., 6. und 9. September angesetzt. Sollten fünf Spiele benötigt werden, wird das letzte am 12. September stattfinden.
Das alles darf nur unter strengen Hygienebedingungen durchgeführt werden. „Wir haben ein 20-seitiges Hygienekonzept entwickelt, das bei der Bundesligatagung am 8. August noch verfeinert wird“, sagt Stamm. Klar ist aber: Alle Spieler müssen vor den Spielen getestet werden, innerhalb der Bäder gibt es Wegeregeln. Das gilt auch für Spandau, das die Finalspiele nicht im Freien austragen wird. „Wir werden unsere Spiele in der Schwimmhalle Schöneberg durchführen“, sagt Stamm. Und zwar mit Zuschauern. 

„Der Deutsche Schwimmverband hat befunden, dass die Schöneberger Schwimmhalle ausreicht. Die Gefahr ist also nicht so groß, die Wegeregelungen können besser eingehalten und auch Zuschauer können besser von den Mannschaften getrennt werden, weil es eine Tribüne gibt“, sagt Stamm. Jedoch werde es eine minimierte Besucherzahl geben. 

„Wir rechnen derzeit mit maximal 300 möglichen Zuschauern“

„Wir rechnen derzeit mit maximal 300 möglichen Zuschauern“, sagt Stamm. Andere Mannschaften, zum Beispiel Waspo Hannover, werden in Freibädern spielen. „Es ist ein insgesamt ein sehr gut überlegtes Konzept, da werden auch die Berliner Bäder-Betriebe mithelfen. Es greifen alle Hände ineinander, um den Wasserball wieder ins Schwimmen zu bringen“, sagt Stamm.

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Dass die Saison jetzt doch fortgeführt werden kann, findet er essenziell für den Sport. „Die Spieler hatten noch nie so eine lange Pause, die waren jetzt de facto von März bis Ende Juli auf Eis gelegt“, sagt Stamm. „Zwischendrin waren mal ein paar Trainingsphasen, aber insgesamt waren es vier Monate Pause, die Jungs müssen sich langsam wieder an die Sportart gewöhnen.“ Anfangs war nur Training in kleinen Gruppen unter Abstandsregeln. „Eine Katastrophe, Wasserball ist eine Kontaktsportart“, sagt Stamm. „Es ist jetzt wieder viel Trainingsaufwand notwendig, um wieder in die Sportart reinzukommen.“ Seit einer Woche ist Spandau wieder voll im Training.

Ende September richtet Spandau die Pokalmeisterschaft aus

Neben den Spielen in der Liga wird Spandau zusätzlich Ende September die Pokalmeisterschaft ausrichten. Vom 25. bis zum 27. September wird ein Finalviererturnier stattfinden, bei dem die besten vier Männerteams und die besten vier Frauenteams antreten. Denn auch für die geht es weiter. Saisonstart ist die Pokalmeisterschaft. „Die Frauen wollen ihre Saison danach im Oktober, November, Dezember noch fertig spielen“, sagt Stamm.
Einen Plan für die Zeit nach der zu Ende gespielten Saison gibt es auch bereits, es soll quasi einen fließenden Übergang geben. Ende Oktober soll die neue Saison beginnen – und am 11. November zudem der Start der Champions League sein. „Da bin ich aber noch ein bisschen skeptisch, ob die Champions League reibungslos starten kann“, sagt Stamm. Geplant aber ist es, die Termine stehen. Der Wasserball hat wieder Perspektive auf die lang herbei gesehnte Normalität. „Wir hoffen, dass uns eine zweite Welle da keinen Strich durch die Rechnung macht“, sagt Stamm.

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