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HSV-Maskottchen «Dino Hermann» kontrolliert in der Halbzeitpause das Tornetz.

© dpa

Unsere Fragen an den Spieltag: Wer macht das Licht beim HSV aus?

Wie jeden Freitag an dieser Stelle gehen wir den wichtigsten Fragen nach. Heute: Wer steigt wann wie ab?

Von Benjamin Apitius

Wer macht das Licht aus? Das ist dann mit das Schlimmste: Wenn einem das Mitleid des größten Rivalen zuteil wird. Bereits an diesem Sonntag könnte der Abstieg der beiden Klubs aus Köln und Hamburg besiegelt werden. Für den HSV wäre es der erste Abstieg seit Ligagründung 1963. Zusammengerechnet kommen die beiden Klubs auf 102 Jahre Bundesligazugehörigkeit, neun Meisterschaften und sieben Pokalsiege. Unvergessen die vielen legendären Begegnungen, allen voran die Derbys. Dass nun aber sogar die ärgsten Widersacher eher ihr Fehlen bedauern als ihnen den Untergang wünschen, macht die ganze Situation besonders tragisch. „Ich würde die Derbys schon gerne auch im nächsten Jahr spielen“, sagt Gladbachs Manager Max Eberl: „Das ist so eine Hassliebe zu Köln.“ Auch Bremens einstiger Manager Willi Lemke weint Hamburg eine Träne nach: „Wenn anstelle des HSV jetzt Holstein Kiel in die Stadien kommen sollte, ist das ein gewaltiger Unterschied.“

Welches Szenario ist für die beiden Abstiege nötig? Die Gladbacher könnten den Abstieg vom ungeliebten FC zumindest noch etwas hinauszögern. Gewinnt aber Wolfsburg am Freitag bei der Borussia (20.30 Uhr) und Mainz am Sonntag in Augsburg (15.30 Uhr), dann muss Köln am Sonntag gegen Schalke (18 Uhr) gewinnen, dem HSV reicht am Samstag gegen Freiburg (15.30 Uhr) dagegen ein Unentschieden, um dem vorzeitigen Abstieg zu entgehen. Verliert Köln, wäre der Klub bereits bei Unentschieden von Wolfsburg, Mainz und Hamburg abgestiegen.

Wer hinkt hinterher?

Wie realistisch ist das? Kölns Gegner Schalke will nach dem DFB-Pokalaus am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt zurück in die Erfolgsspur finden, mit einem Auswärtssieg könnte der Tabellenzweite am Sonntag möglicherweise den Einzug in die Champions League fix machen und den bisherigen Saisonverlauf krönen. Dafür müssten die Partien zwischen Leipzig und Hoffenheim sowie zwischen Frankfurt und Hertha aber beide torgleich ausgehen.

Wer hinkt hinterher? Eine Derbyniederlage hinterher hinkt Dortmund. Mit derzeit vier Punkten Rückstand will die Mannschaft von Trainer Peter Stöger den Schalkern bald nachfolgen und die Champions-League-Qualifikation perfekt machen. Mit einem Erfolg gegen die punktgleiche Mannschaft von Bayer Leverkusen könnte der BVB drei Spieltage vor Schluss für eine kleine Vorentscheidung sorgen. Oder eben Leverkusen.

Wer eilt voraus? Bayern München ist Meister, Pokalfinalist und steht in der Champions League unter den letzten vier Teams. Na und? Hannover will am Samstag nun in diesem Jahr das erste Team aus der Reihe von Jupp Heynckes’ Ex-Klubs sein, das gegen seinen ehemaligen Spieler gewinnt. Mit Gladbach, Leverkusen, 96, Madrid und Frankfurt kommt es für den 72 Jahre alten Trainer momentan in Serie zu exklusiven Verabschiedungen an alten Wirkungsstätten. Nach Bilbao, Teneriffa und Lissabon geht es für Heynckes (Bild) dann vielleicht in den Urlaub.

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