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Maximilian Eggestein muss sich entscheiden: Ball oder Studium?

© Reuters

Unsere Fragen an den 29. Bundesliga-Spieltag: Wer geht in den Widerstand und wo versteckt sich ein Philosoph?

Robert Lewandowsi läuft wieder, Adi Hütter spielt beim neuen Arbeitgeber vor und Gesellschaftsspiele sind nichts für Fußballprofis. Das bringt der 29. Spieltag.

Zur Einstimmung auf dem 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben wir uns wie immer ein paar Fragen gestellt (und die Antworten auch gleich selbst mitgegeben).

Wer mag keine Gesellschaftsspiele mehr?

Marcel Halstenberg macht derzeit einen Bogen um Brettspiele oder Würfel. Der Leipziger Defensivspieler hat davon für diese Saison genug. Was mal wieder am Gegner liegt, denn bei der Nationalmannschaft zockte er jüngst mit dem Gladbacher Jonas Hofmann. Weil der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste sich anschließend auch Halstenberg in häusliche Isolation begeben. So verpasste er die Länderspiele und das Top-Duell mit Bayern München. „Wir haben sogar mit Maske gespielt, dann bei der Kaffeetafel einen Kuchen geholt und dabei kurz die Maske abgenommen. So schnell kann man als Kontaktperson eins für 14 Tage in Quarantäne geschickt werden“, sagte er nun dem „Kicker“. Am Freitag trifft Halstenberg mit Leipzig auf Hoffenheim – und damit gleich auf eine ganze Reihe von Spielern, mit denen er sich über neue Hobbys austauschen kann. Zwei Wochen isoliert war bei der TSG in dieser Saison nämlich fast die halbe Mannschaft.

Für wen ist der FC Bayern stark wie eh und je?

Der VfL Wolfsburg ist der Lieblingsgegner der Münchner, das hat inzwischen auch VfL-Trainer Oliver Glasner erkennen müssen. In drei Spielen gegen die Bayern verlor der Österreicher dreimal bei 1:8-Toren. Und dann läuft seit ein paar Tagen auch Robert Lewandowski wieder im Training mit, der personifizierte Wolfsburg-Schreck erzielte in 20 Spielen gegen den VfL 23 Tore. Doch selbst, wenn der FCB-Torjäger weiter ausfallen sollte, gibt sich Glasner trotz des Ausscheidens der Bayern in der Champions League keinen Illusionen hin: „Sie haben gerade auswärts bei Paris Saint-Germain gewonnen. Wenn man sie jetzt so mir nichts dir nichts schlagen könnte, hätten sie dort 5:0 oder 6:0 verloren“, meinte er. Die Punkte müssen sich die Münchner aber trotzdem noch selbst in Wolfsburg abholen.

Wer ist seiner Zeit voraus?

Adi Hütter wird zur kommenden Saison Trainer in Mönchengladach, am Samstag schaut er mit Eintracht Frankfurt schon mal bei seinem neuen Arbeitgeber vorbei. Dass sein Wechsel in dieser Woche publik wurde, sei sicher „nicht der ideale Zeitpunkt“ gewesen. Andererheits herrsche jetzt Klarheit. Das könnte auch für seine Arbeitstage in der kommenden Saison gelten. Gewinnt er mit der Eintracht im Borussia-Park, wird Hütter unter der Woche wohl häufiger Fernsehabende einlegen – und seinem alten Klub im Europapokal zusehen können.

Wo ist es für den Kopf einfacher?

Bei Werder Bremen. Zuletzt kassierte die Mannschaft zwar vier Bundesliga-Niederlagen am Stück und hat jetzt nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Tabellensechzehnten, trotzdem ist Maximilian Eggestein nicht bange – weil die Situation in der letzten Saison viel bedrohlicher gewesen sei. „Es fühlt sich schon anders an. Im vergangenen Jahr waren wir auf die anderen angewiesen. Jetzt haben wir es selbst in der Hand“, sagte Werders Mittelfeldspieler vor dem Gastspiel am Sonntag in Dortmund. Danach folgen die Partien gegen Mainz und bei Union. Eggestein weiß: „Nach dieser Woche kann es sehr gut aussehen oder deutlich schlechter.“ Sollte es am Ende nicht zum Klassenerhalt für die Bremer reichen, käme für Eggestein vielleicht ja ein Philosophiestudium infrage.

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Was macht eigentlich Felix Magath?

Der frühere Bundesliga-Trainer ist in den Widerstand gegangen – gegen das Fußball-Establishment. „Die Kleinen haben keine Lobby. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, wird er in der „Bild“-Zeitung zitiert. Dazu muss man wissen, dass Magath inzwischen Fußball-Chef des Hauptsponsors der Würzburger Kickers ist. Und die fühlen sich vom DFB verschaukelt. Magath rät den Verantwortlichen des Zweitliga-Letzten deshalb, „sich viel deutlicher zu den Fehlentscheidungen zu äußern, weil sie sonst nie gehört werden“. Vielleicht lässt sich der Abstieg so ja noch verhindern.

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