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Ästhetik? Beim VfB Stuttgart geht es eher dreckig zu.

© Sebastian Gollnow/dpa

Unsere Fragen an den 27. Spieltag: Wer kann noch dreckiger spielen als der VfB Stuttgart?

Wer spielt noch unschöner als der VfB? Wann wird der FC Bayern Meister? Und was ist mit Lothar Matthäus los? Unsere Fragen an den 27. Spieltag.

Wie viel dreckiger geht noch?

Freunde der Ästhetik sollen sich gefälligst ein anderes Spiel als Fußball suchen. So sieht das vermutlich Tayfun Korkut. Der 43-Jährige interessiert sich nicht für feine Pässchen oder flotte Kombinationen. Seinen begabtesten Offensivspieler Chadrac Akolo setzt er meist nicht ein. Korkut mag Spieler wie Andreas Beck oder Santiago Ascacibar. Keine Ballkünstler, sondern Männer fürs Grobe. Man kann dazu stehen, wie man will: Der VfB-Anhänger ist geneigt, auf die Tabelle zu schauen, und die sagt, dass der Klub schon ewig nicht mehr so gut dastand. Am Freitag jedenfalls wird der Rasen in Freiburg umgepflügt: Der VfB ist zu Gast im Breisgau.

Wo landet der „Kampfhubschrauber“?

Apropos dreckig und apropos fehlende Ästhetik: Der beste Zerstörer respektive Zweikämpfer der Liga ist Hannovers Salif Sané. Der „Kicker“ verpasste ihm daher den martialischen Beinamen „Kampfhubschrauber“. Und weil Sané so viel Schaden im Offensivspiel des Gegners anrichtet, fragt das Blatt, wo der 23-Jährige nun landet. Tayfun Korkut hätte so einen Spieler sicher gerne.

Wann steht das Unvermeidliche fest?

Das Gegenteil von dreckig ist der FC Bayern. Die Münchner schütteln noch in brenzligen Situation Zauberpässchen aus ihren Füßen, wo andere den Ball unters Tribünendach knallen. Sollten an diesem Wochenende Schalke und der BVB nicht gewinnen, könnten die Bayern ihren Rekord einstellen und schon am 27. Spieltag Deutscher Meister werden. Das freut natürlich bis auf die Anhänger der Roten nullkommanull Fußballfans. Die Bundesliga ist selten eintönig. Es braucht wohl noch mehr Korkuts und Sanés.

Wann wird Mönchengladbach dreckig?

Einen persönlichen Rekord hat Dieter Hecking eingestellt: Er ist noch nie so mies mit einem Team aus der Winterpause gekommen wie in diesem Jahr mit Mönchengladbach. Sieben Punkte in neun Spielen lautet seine Bilanz im neuen Jahr. Vielleicht sollte es Hecking mit ackern, Gras fressen usw. probieren.

Was wird eigentlich Matthäus sagen?

Letzteres sind Phrasen, die sicher auch Lothar Matthäus zu seiner Zeit als Trainer gerne in den Mund genommen hat. Der Rekordnationalspieler hat mangels Angeboten die Trainerbank mit dem TV-Studio getauscht und fungiert dort als Experte mit klarem Wort und wenig Feinsinn. Dass der im „Spiegel“ über das anstrengende Profidasein klagende Per Mertesacker bei Matthäus nicht auf Verständnis stößt, verwundert daher nicht. Dabei hätte er sich am besten gar nicht äußern sollen, zumal von ihm zum Thema Druck im Sport ohnehin folgender unvergessener Satz gesprochen worden ist: „Ich habe gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man draufdrückt.“

Und sonst?

Kann man auch noch ein paar Worte zum FC Schalke 04 verlieren. Auch die Mannschaft von Trainer Tedesco kann dreckig und ist wahrscheinlich auch deswegen Zweiter. Am Samstag geht’s gegen Wolfsburg. Wird wahrscheinlich nicht schön, aber so ist Fußball.

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