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Tijani Belaid vom 1. FC Union Berlin ist mit 24 Jahren schon ein richtiger Kosmopolit. Wird er auch ein starker Zweitligafußballer?

© dapd

Union vorm Spiel gegen Dresden: Neuanfang nach Europa-Tour

Der Tunesier Tijani Belaid steht am Sonnabend im Spiel gegen Dynamo Dresden vor seinem Startelfdebüt für den 1. FC Union.

Tijani Belaid redet gern. Vor allem über Fußball. Kommunikationsprobleme kennt der Neuzugang des 1. FC Union nicht. Er spricht fließend Französisch, Italienisch, Englisch und Arabisch. Nur Deutsch ist ihm bisher noch ein Rätsel. „Auf dem Platz spielt das aber keine Rolle, da bin ich bereit“, sagt Belaid.

Uwe Neuhaus wird das gern vernehmen, es sieht danach aus, dass Unions Trainer den Tunesier heute beim Spiel im Stadion An der Alten Försterei gegen Dynamo Dresden (13 Uhr, live bei Sky) zum ersten Mal von Beginn an spielen lässt. Torsten Mattuschka, der sonst auf der Position im offensiven zentralen Mittelfeld spielt, ist nach seinem Platzverweis am vergangenen Wochenende gesperrt. Belaid war bei der 2:3-Niederlage in Paderborn eingewechselt worden und konnte überzeugen. „Man hat gesehen, dass er ein guter Fußballer ist“, sagt Neuhaus.

Das allein wird Belaid aber nicht automatisch zu einem guten Zweitliga-Spieler machen – sagt Neuhaus: „Gerade mit Hinblick auf das Spiel gegen Dresden wird es wichtig sein, dass er die Aufgabe vom Kopf her so annimmt, wie es ein Derby verlangt. Sich allein auf das Fußballerische zu verlassen, wäre falsch.“ Was Unions Trainer meint: Kämpfen und laufen sind wichtiger als Haken und Übersteiger. „Kein Problem“, sagt Belaid. „Ich kann auch richtig zur Sache gehen.“ Nach zehn Tagen in Berlin hat er schon gemerkt, dass Fußball in Deutschland deutlich körperbetonter interpretiert wird als etwa in Zypern, wo er zuletzt bei Apoel Nikosia gespielt hat.

Belaids Vita unterscheidet ihn stark von seinen derzeitigen Mitspielern. Für einen 24-Jährigen ist er viel herum gekommen, stand schon bei Inter Mailand, Slavia Prag, Hull City und eben Nikosia unter Vertrag. Außer in Prag lief es meist bescheiden, Union soll jetzt ein Neuanfang werden. Der Vertrag beim Berliner Zweitligisten endet im Juni, was danach kommt, hängt auch von seinen Leistungen in den kommenden Wochen ab. „Ich werde alles geben“, sagt Belaid, der nicht nur sportlich sehr ehrgeizig ist. „In den kommenden Wochen werde ich mit dem Deutschunterricht beginnen, ich will die Sprache unbedingt lernen“. Es wäre dann seine fünfte.

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