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Teilt gern aus, muss aber auch viel einstecken. Boxer Ünsal Arik (rechts).

© Imago

Ünsal Arik und die Angst vor dem nächsten Anschlag: „Muss ich erst erschossen werden, bevor etwas passiert?“

Immer wieder sieht sich der Boxer und Erdogan-Kritiker von Anhängern des türkischen Präsidenten bedroht. Der Boxer wünscht sich mehr Schutz durch die Polizei.

Es ist für Ünsal Arik zu einer bedrohlichen Realität geworden. Immer wieder sieht sich der fränkische Boxer mit türkischen Eltern bedroht. Vor wenigen Tagen zerstachen ein paar Irre die Reifen an seinem Auto, erzählt Arik. Es sei bereits das fünfte Mal in den letzten Jahren, dass an seinem Auto herummanipuliert worden sei. Der Boxer ist dafür bekannt, dass er öffentlich Kritik an der Politik des türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan übt. Erst im August wurde er bei einer Trainingsrunde im Park von zwei Männern mit einem Messer angegriffen.

Der inzwischen 41 Jahre alte Arik, der am Rande von Berlin wohnt, macht sich inzwischen ernsthafte Sorgen um sein Leben. Ariks politisches Engagement kommt eben nicht gut an bei den Anhängern von Erdogan, von denen es in Berlin sehr viele gäbe, wie er sagt. Er wünscht sich mehr Schutz durch die Polizei, aber die würden wohl erst einschreiten, wenn etwas passiert sei.

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„Muss ich erst erschossen werden, bevor etwas passiert?“, sagt Ünsal Arik. „Die haben die Reifen zerstochen, wäre meine Freundin damit auf die Autobahn gefahren, dann wäre sie wohl nicht mehr am leben.“ Seine Karriere will Arik, aktiv im Superweltergewicht, allerdings noch nicht beenden. Im laufenden Jahr stand er vier Mal im Ring, im Februar steht für den Internationalen Deutschen Meister (laut BDB) und WBC-Asia-Champion der nächste Kampf an.

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