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Urs Fischer hat in Köpenick einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

© imago/Contrast

Trotz neuem Trainer Urs Fischer: Warum Union Berlin Mittelmaß droht

Der Schweizer Urs Fischer soll den 1. FC Union Berlin in die Bundesliga führen. Ob das gelingt, muss aber bezweifelt werden. Ein Kommentar.

Von David Joram

Erstmal die gute Nachricht: Der 1. FC Union Berlin hat dann doch noch einen neuen Trainer gefunden. Er heißt Urs Fischer, 52, und hat bei seiner Vorstellung am Freitag einen guten Eindruck hinterlassen. Fischer, zuvor nur in der Schweiz tätig, schaffte es mit dem FC Basel zu Meisterehren und soll nun auch in Köpenick liefern. Das Signal, das mit dieser Personalie ausgesandt wird, ist natürlich kein besonders originelles. Im Prinzip geht es ja immer um dieselbe Botschaft: Ein neuer Chef bringt frischen Wind, steht für einen Aufbruch, entfacht neue Motivation. Im Falle Unions soll der Fischer-Effekt im Idealfall Richtung Bundesliga führen.

Ob das gelingen kann, darf aber stark bezweifelt werden, und das liegt weniger an Fischers Qualitäten, die dieser in Deutschland freilich noch nachweisen muss, oder der starken Konkurrenz aus Köln und Hamburg. Es liegt vielmehr am bisher eher schleppenden Kurs, den Unions Macher fahren. Der neue Trainer steht erst jetzt fest – obwohl die Verantwortlichen vermutlich schon vergleichsweise früh wussten, dass sie André Hofschneider unmöglich über die vergangene Saison hinaus halten würden. Zu enttäuschend verlief die Rückrunde.

Die Probleme, die späte Entscheidungen im Profifußball mit sich bringen können, sind bekannt: Kaum ein ambitionierter Spieler wechselt zu einem Klub, bei dem der neue Trainer noch nicht feststeht. Und die meisten eigenen Leistungsträger konnte Union offenbar auch nicht vom neuen Weg überzeugen.

Steven Skrzybski, Dennis Daube, Stephan Fürstner, Daniel Mesenhöler und Toni Leistner verlassen den Klub, Kristian Pedersen soll vor dem Absprung stehen. Neuzugänge? Bislang Fehlanzeige. Natürlich wird Union da noch nachbessern. Bislang erwecken sie an der Alten Försterei aber den Eindruck, als müssten die Ausgaben nach einer kostenintensiven, aber erfolglosen Saison etwas heruntergefahren werden – und damit auch die eigenen Ansprüche. Statt Aufstiegskampf droht Mittelmaß.

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