zum Hauptinhalt
Joshua Kimmich (Mitte) gehört schon länger zu den Leistungsträgern der Nationalmannschaft.

© Tom Weller/dpa

Trotz Gruppensieg in der EM-Qualifikation: DFB-Team könnte auf Frankreich und Portugal treffen

Joachim Löw zeigt sich nach dem 6:1 der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland zufrieden. Die Platzierung könnte zu einer schweren EM-Gruppe führen.

Zufrieden ging Joachim Löw mit schnellem Schritt durch die Kellergänge der Frankfurter Arena. Der perfekte Abschluss in der EM-Qualifikation hatte den Bundestrainer nicht nur wegen des 6:1 (2:1)-Sieges gegen Nordirland richtig glücklich gemacht. Endlich hatte seine junge Mannschaft um Torjäger Serge Gnabry die Vorgaben über die volle Distanz erfüllt. „Wir haben das Spiel 90 Minuten konsequent mit aller Konzentration vorne und hinten zu Ende gespielt. Die Mannschaft hat sich für diesen Aufwand richtig belohnt“, sagte Löw.

Den Blick richtete der Bundestrainer rasch auf die großen Aufgaben der Fußball-Nationalmannschaft im EM-Jahr 2020. „Ich wünsche mir, dass im nächsten Jahr alle gesund sind und einen guten Rhythmus aufnehmen. Dass wir im März keine Spieler haben, die lange ausgefallen sind in den ersten ein, zwei Monaten“, betonte Löw und erinnerte an manche Widrigkeit 2019 durch die vielen Verletzungen wichtiger Akteure wie Niklas Süle und Leroy Sané: „Das Jahr war ja gespickt mit vielen Dingen, die wir zu bewältigen hatten.“

Vorteil: alle drei Gruppenspiele in München

Bevor es Ende März gegen Spanien und in einem weiteren EM-Härtetest möglicherweise gegen Portugal oder Belgien weitergeht, hat Löw bis zum Jahreswechsel noch einen vollen Terminkalender. Zur EM-Auslosung reist er und nicht Erzrivale Niederlande am 30. November als Gruppensieger nach Bukarest. Trotz Lostopf 1 kann es aber für die DFB-Elf dort schwere Gegner für die EM-Endrunde von 12. Juni bis 12. Juli geben.

Weltmeister Frankreich und Vize-Champion Kroatien liegen in Topf 2, Europameister Portugal lauert in Topf 3. Doch Löw ist nicht bange: „Eine Auslosung ist für mich keine Anspannung. Es ist immer interessant, was für Gegner man bekommt, man kann sich mit den Gegnern beschäftigen. Das ist ein wichtiges Mitbringsel in die Heimat.“ Ein klarer Vorteil: Alle drei Heimspiele werden im Juni in München ausgetragen, da Co-Gastgeber Ungarn die direkte EM-Qualifikation verpasste.

Zehn Tore in den beiden November-Spielen gegen Weißrussland (4:0) und Nordirland haben Löw ordentlich Mut gemacht. „Mir hat ziemlich viel gut gefallen“, sagte der 59-Jährige. „Wir haben uns nach dem Rückstand nicht beeindrucken lassen. Wir haben einfach sofort wieder nach vorne gespielt. Man hatte nicht das Gefühl, dass wir irgendwie nervös wurden“, fasste er das Spiel mit den Toren von Gnabry (19./47./74.), Leon Goretzka (43./73.) und Julian Brandt (90.+1) zusammen.

Serge Gnabry erzielt 13. Tor im 13. Spiel

„Ich freue mich natürlich, dass ich der Mannschaft helfen konnte mit den drei Toren. Ich schieße ja leider nicht allzu oft drei Tore in einem Spiel. Das größte Kompliment gilt immer der Mannschaft. Wir haben super gespielt, sind nach einem frühen Rückstand zurückgekommen, sagte Gnabry, der seine DFB-Bilanz auf 13 Treffer in 13 Spielen schraubte.

Als Mahner trat DFB-Direktor Oliver Bierhoff in Erscheinung. „Es ist schön, wenn man vor den Holländern liegt und einen schönen Abschluss hat. Viel wichtiger ist aber, eine Entwicklung zu sehen. Noch gelingt nicht alles, und es gibt andere Gegner. Im März kommen noch die härteren Prüfungen“, sagte der Europameister von 1996. Auch Löw weiß, dass der richtige Maßstab dann ohnehin die EM im Sommer sein wird. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false