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Trennungsschmerz. Nach 21 Jahren verlässt Lionel Messi den FC Barcelona. Der letzte Auftritt fiel schwer. Nicht nur ihm.

© Pau Barbarena/AFP

Trauer und Tränen: Messi verabschiedet sich vom FC Barcelona

Der letzte Auftritt ist der schwerste: Lionel Messi weint bei seiner Rede zum Abschied von Barça. Ob er zu Paris Saint-Germain geht, bleibt offen.

Von Frank Jansen

Er kommt zum Stehpult, rechts stehen die Fahnen von Barça und Katalonien. Vor einer Wand sind die gewaltigen und die nicht ganz so großen Pokale aufgebaut, die der Verein gewonnen hat – mit Lionel Messi, dem argentinischen Fußballgott. Doch jetzt sind Trauer und Tränen angesagt. Es ist Sonntagmittag im Pressesaal des Stadions des FC Barcelona, Messi kommt gekleidet wie ein Politiker, weißes Hemd, blauer Anzug, blaue Krawatte. Doch die formelle Fassade bricht. Er weint, hält sich die Hände vors Gesicht. Sein letzter Auftritt bei Barça.

Messis Frau und die drei kleinen Söhne sitzen in der ersten Reihe, auf der anderen Seite Vereinspräsident Joan Laporta. Mitspieler von Messi sind gekommen, Gerard Piqué, Sergio Busquets, Frenkie de Jong, dazu ein Dutzend Journalisten. Nach dem Schock von Donnerstagabend, als der Verein die Trennung von Messi verkündete, ist das nun der Abschied. Nach 21 Jahren. Das Ende einer wunderbaren Freundschaft, für Messi, für Barça und für hunderttausende Fans weltweit.

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Es kommt dann doch eine kurze Rede zustande. Mit leiser Stimme sagt Messi, „es ist sehr schwierig für mich, nach so vielen Jahren“, „ich bin sehr dankbar für alles“, „meine Familie war überzeugt, dass wir hier bleiben“. Und dann: „ich verlasse den Club jetzt“. Aber er sagt auch, „hoffentlich kann ich eines Tages zurückkehren, in welcher Form auch immer“.

Das Treffen mit Stars von PSG nur ein Scherz?

Beifall, Laporta und die Spieler stehen auf, Messis Frau auch, die drei Kinder blicken unschlüssig vor sich hin. Messi weint wieder, doch er fängt sich, dann fragen die Journalisten. Sie wollen wissen, wohin Messi nun geht, warum er überhaupt geht. Die Antworten bleiben vage. Der Messi-Krimi geht weiter. Wechselt er zu Paris Saint-Germain? „Ich habe viele Anrufe bekommen“, es stehe noch nichts fest.

Was hatte das Foto bei Instagram zu bedeuten, auf dem Messi kürzlich mit Neymar und weiteren Stars von PSG auf Ibiza zu sehen ist? „Das war ein Abend mit Freunden“, ein Scherz, „wir hatten eine gute Zeit“. Warum kann er nicht bei Barça bleiben? „Es war unmöglich“, sagt Messi, „letztes Jahr wollte ich gehen und blieb, dieses Jahr wollte ich bleiben und tue es nicht“.

Kun Agüero fühlt sich getäuscht

Wer schuld ist, sagt Messi nicht. Er sei bereit gewesen, auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Vereinsboss Laporta, er hört mit verschränkten Armen zu, sprach am Freitag von „sehr komplizierten Verhandlungen“ mit Messis Vater. Klar ist allerdings nur, dass Barça mit mehr als einer Milliarde Euro verschuldet ist, dass Messi mehr als 70 Millionen Euro bekam pro Jahr und dass die Liga auf Gehaltsobergrenzen pocht.

Barça hat dennoch für die neue Saison Spieler geholt, ablösefrei, aber umsonst kicken sie nicht. Offenbar wollte sich der Verein einen immer noch teuren, aber auch schon 34 Jahre alten Messi nicht länger leisten. Das ist ein Schlag, auch für Kun Agüero. Der argentinische Torjäger kam im Juli von Manchester City zu Barça. Offenbar hatte Messi seinen Kumpel aus der Nationalmannschaft nach Katalonien gelockt. Nun fühlt sich Agüero getäuscht. Und will wieder weg.

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