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Zu stark? Bei Rugby spielt die Physis eine große Rolle.

© Reuters

Transgender und Rugby: Trans Frauen sollen nicht in Frauenteams spielen!

Der Rugby-Weltverband will trans Frauen nicht in Frauenmannschaften spielen lassen. Das ist völlig in Ordnung. Ein Kommentar

Als erster internationaler Sportverband erwägt World Rugby“, trans Frauen nicht mehr in Frauenmannschaften spielen zu lassen. Seitdem der "Guardian" Ausschnitte aus einem 38-seitigen Dokument der Transgender-Arbeitsgruppe des Verbandes veröffentlichte, melden sich zahlreiche Befürworter*innen von trans Frauen in Frauenmannschaften zu Wort.

Dazu zählen auch die Deutschen Rugby-Frauen (DRF) und die Berliner Bruisers. Dabei sind die Überlegungen von „World Rugby“ richtig. Sie stehen für einen fairen Sport.

Bei einem fairen Sport treten Frauen mit gleichen Voraussetzungen gegeneinander an beziehungsweise spielen miteinander. Das ist bei trans Frauen nicht gegeben. Trans Frauen sind, weil sie als biologische Männer geboren wurden, cis Frauen körperlich überlegen. Sie sind größer, stärker, schneller.

Aktuell gelten im Rugby die Richtlinien des Internationalen Olympischen Komitees. Nach diesen Regeln müssen trans Frauen ihren Testosteronspiegel mindestens zwölf Monate lang medikamentös unter einen gewissen Wert (10 Nanomol pro Liter) senken, um an Frauenwettkämpfen teilzunehmen.

Dieser Schritt ging bereits in die richtige Richtung, doch er reicht nicht. Denn auch ohne hohe Testosteronwerte haben trans Frauen körperliche Vorteile. Sie sind trotzdem noch größer, stärker und schneller. Das hat der Weltverband im Rugby für diese Diskussion wissenschaftlich untersucht. Er hat auch herausgefunden, dass sich das Verletzungsrisiko von cis Frauen, die gegen trans Frauen spielen, um 20 bis 30 Prozent erhöht. Dieses Risiko war ausschlaggebend für die Überlegungen des Verbandes.

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Es wäre cis Frauen gegenüber nicht fair, sie einem höheren Verletzungsrisiko auszusetzen, damit trans Frauen in ihrem Team spielen können. Trans Frauen werden dadurch auch nicht ausgegrenzt, wenn sie, wie auch trans Männer, die Möglichkeit haben, in Männerteams zu spielen.

Von möglichen Verletzungsrisiken ihrer Entscheidung wären sie selbst betroffen, nicht die anderen Rugbyspielerinnen. Im November wird „World Rugby“ die Entscheidung treffen. Wenn sie sich für Fairness im Sport entscheiden, könnten andere Sportarten nachziehen.  

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