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Friedhelm Funkel ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf.

© Tom Weller/dpa

Update

Trainerwechsel beim Schlusslicht: Fortuna Düsseldorf entlässt Friedhelm Funkel

Friedhelm Funkel reagiert mit Unverständnis auf seine Entlassung und beendet seine Trainerkarriere. Sein Nachfolger bei Fortuna Düsseldorf wird Uwe Rösler.

Friedhelm Funkel ist nicht mehr Trainer von Fortuna Düsseldorf. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga hat sich am Mittwoch von dem 66 Jahre alten Coach getrennt. Zuvor hatte die „Bild“ darüber berichtet. „Wir alle wussten, dass unser zweites Bundesligajahr sehr schwer werden wird und wir im Abstiegskampf stecken werden. Der gesamte Verlauf der Saison hat uns aber gezeigt, dass wir es bisher nicht geschafft haben, auf Strecke die nötigen Punkte zu holen. Daher mussten wir zu diesem Zeitpunkt reagieren“, sagte Sportvorstand Lutz Pfannenstiel.

Funkel reagierte mit Unverständnis auf seine Freistellung. „Man hat nach der Winterpause gesehen, dass die Mannschaft anders auftritt. Die Leistungskurve ging nach oben“, sagte er bei Sky Sport News. Er habe sich deshalb gewünscht, noch eine weitere Chance für „drei, vier Spiele“ zu erhalten, um die Talfahrt zu stoppen. „Aber der Vorstand hat leider anders entschieden.“

Außerdem bestätigte Funkel die Entscheidung, seine Trainerkarriere zu beenden. „Da gibt es nichts dran zu rütteln. Ich sage das ohne Wehmut. Ich hätte das gern am Ende meiner Vertragslaufzeit verkündet. Das ist jetzt nicht so.“

Ein Nachfolger steht bereits fest: Uwe Rösler übernimmt den Posten. Für den ehemaligen DDR-Nationalspieler ist es die erste Trainerstation in der Bundesliga. Er soll am heutigen Mittwoch öffentlich vorgestellt werden. Zuletzt war er Trainer beim schwedischen Klub Malmö FF. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) empfängt Düsseldorf Eintracht Frankfurt.

Funkel hatte mit der Fortuna zwei Niederlagen zum Start in die Rückrunde kassiert. Nach dem 0:3 am vergangenen Sonntag in Leverkusen und dem Abrutschen auf den 18. Tabellenrang in der Fußball-Bundesliga hatte Funkel noch Optimismus versprüht. „Wenn wir so weiterspielen, werden wir Punkte holen und die eine oder andere Mannschaft überholen. Davon bin ich nach diesem Auftritt mehr denn je überzeugt“, sagte er.

Die Vereinsbosse trauten ihm die sportliche Wende wohl aber nicht mehr zu. Auf der Homepage verbreitete der Verein allerdings am Mittwochmorgen noch eine Meldung zur Wahl Funkels als Düsseldorfs Trainer des Jahres. Er war am Dienstagabend ausgezeichnet worden.

Als Außenstehender hatte man nie das Gefühl, dass Funkel es nicht mehr im Griff hat. Daher denke auch ich, dass diese Entscheidung zu früh kam. Sollte Fortuna absteigen, lag es doch eher an der Qualität des Teams.

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Nur eines der vergangenen neun Spiele – das 2:1 gegen den 1. FC Union kurz vor Weihnachten – konnte Düsseldorf unter Funkel gewinnen. Nicht mal ein Tor gelang in fünf der vergangenen sechs Spielen.

Funkel hatte sich nach dem Leverkusen-Spiel noch verteidigt: „In der letzten Woche ist so viel Unsinn geschrieben worden. Da hat dieser verschworene Haufen natürlich eine Reaktion gezeigt.“ Man werde nicht nervös. „Weder die Mannschaft noch ich. Da kann geschrieben werden, was will.“

Funkel trainierte die Düsseldorfer seit März 2016. Damals spielt Fortuna gegen den Abstieg aus der Zweiten Liga. In der darauf folgenden Spielzeit feierte Düsseldorf die Rückkehr in die Bundesliga. „Der Verein Fortuna Düsseldorf hat Friedhelm Funkel sehr viel zu verdanken. Er hat den Klub vor dem Abstieg in die Dritte Liga gerettet und ihn bis in die Bundesliga geführt. Zudem hat er mit seiner ruhigen und authentischen Art für eine menschliche und ehrliche Kultur gesorgt, die im und um den Verein zu spüren war. Dafür gebührt Friedhelm allergrößter Respekt, und dafür wird ihm die Fortuna immer dankbar sein“, sagte Pfannenstiel (dpa)

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