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Nah beieinander. Michael Preetz (l.) und Ante Covic kennen sich schon lange.

© imago images / Matthias Koch

Trainersuche bei Hertha BSC: Ante Covic soll Dardai-Nachfolger werden

Pal Dardai will aus den letzten beiden Spielen noch vier Punkte holen – sein Nachfolger steht nach Tagesspiegel-Informationen fest.

Zweimal noch wird Pal Dardai die Mannschaft von Hertha BSC in der Bundesliga betreuen. Kommenden Samstag beim FC Augsburg und zum Saisonfinale eine Woche drauf im Olympiastadion gegen Bayer Leverkusen. Äußerlich lässt sich der 43-Jährige nichts anmerken, also weder eventuellen Trennungsschmerz noch irgendeine Form des Frohlockens über die sich anbahnende neue Freiheit. „Wenn ich mir noch etwas wünschen darf, dann sind es vier Punkte“, sagte der Ungar, der nach dem Saisonende eine längere Pause einlegen will, ehe er sich gezielt weiterbilden möchte.

Zwar sind in zwei Spielen sechs Punkte möglich, „aber, Männer, ich bin ein Realist“, sagte Dardai in einer Medienrunde. Sollte Hertha in den beiden noch ausstehenden Spielen einen Sieg und ein Unentschieden holen, käme der Klub in der Rückrunde auf 20 Punkte. Damit wäre die aktuelle Rückrunde, die sich schlechter anfühlt, als sie dann wäre, und Dardai letztlich den Job gekostet hat, Herthas erfolgreichste in der Bundesliga der vergangenen zehn Jahre – und damit auch die erfolgreichste seit der Amtseinführung von Michael Preetz als Geschäftsführer Sport, was die Amtsenthebung Dardais noch ein bisschen wahnsinniger machte.

Immerhin scheint die Trainersuche mittlerweile beendet zu sein. Nach Tagesspiegel-Informationen wird Ante Covic Nachfolger von Dardai, die Entscheidung soll in Kürze verkündet werden. Covic trainiert aktuell noch die U 23 von Hertha und wird seit einigen Tagen als möglicher Chefcoach der Profis gehandelt. Noch am Donnerstag hatte Preetz um Geduld gebeten und eine möglicherweise längere Trainersuche angekündigt. „Ich verstehe, dass spekuliert wird. Das wird so lange gehen, bis wir es beenden“, hatte Preetz gesagt.

Dardais Nachfolger wird sich in jedem Fall messen lassen müssen an vier bemerkenswert stabilen Spielzeiten. Unter dem Ungarn wurde Hertha 7., 6. und 10. Diesen Platz strebt Dardai auch für die jetzt auslaufende Spielzeit an. Derzeit liegen die Berliner mit 40 Punkten auf Tabellenplatz elf. „Wir wollen Platz zehn“, sagte Dardai. Vor allem der jüngste Heimsieg über den VfB Stuttgart habe befreiend gewirkt.

Pal Dardai: „Es geht noch ums Image und um Fernsehgelder“

Dardai möchte die Mannschaft deshalb nicht ändern. Doch Mathew Leckie fällt für den Rest der Saison aus, dafür könnte Marko Grujic wieder in die Startelf rücken, eine Option sei auch Javairo Dilrosun. Klar ist, dass in Augsburg Thomas Kraft Stammtorwart Rune Jarstein ersetzen wird. Der Norweger hat sich gerade einer Knieoperation unterzogen. Er tat dies jetzt, um rechtzeitig zur Vorbereitung auf die neue Saison wieder trainieren zu können.Torwarttalent Dennis Smarsch wird mit nach Augsburg fahren. Der 20-Jährige ist bereit für sein Bundesliga-Debüt, muss sich aber gedulden.

Man habe das Tal hinter sich gelassen, sagte Michael Preetz, „nun versuchen wir einen guten Abschluss hinzukriegen“. Für den FCA steht seit dem vergangenen Wochenende der Klassenerhalt fest. „Beide Teams können befreit aufspielen“, sagte Preetz. Diese Aussage brachte dann noch einmal Pal Dardai auf den Plan, der sein Team weiterhin unter Spannung halten möchte. „Es geht noch ums Image und um Fernsehgelder“, sagte der scheidende Trainer und schob lächelnd hinterher, „und, äh, um eine schöne Uhr!“ Die hatte ihm Preetz wohl schon versprochen.

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