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Große Geste: Andrea Trinchieri ist an der Seitenlinie immer energisch dabei.

© Zink/Imago

Trainer unterschreibt bei Bayern München: Andrea Trinchieri bringt neues Feuer in die Basketball-Bundesliga

Andrea Trinchieri hatte in Bamberg nicht nur Erfolg, sondern sorgte auch für Leben. Dass er neuer Bayern-Trainer wird, kann der Liga nur helfen. Ein Kommentar.

Vor gut zwei Wochen hielt es die Basketball-Abteilung des FC Bayern für nötig, auf Twitter zu sagen, dass es gerade nichts zu sagen gibt. „Es gehört nicht zu unserem Vorgehen, auf Gerüchte aus dem Netz zu reagieren“, reagierten die Münchner damals auf Gerüchte aus dem Netz, wonach der frühere Bamberger Meistertrainer Andrea Trinchieri kurz vor einem Engagement als neuer Headcoach bei den Bayern stehe. Entscheidungen über die Zukunft des Teams werde es jedoch auf keinen Fall vor dem 15. Juli geben, betonte Sportdirektor Daniele Baiesi und fügte an, „dass keines der Gerüchte, die zuletzt in den Medien kursierten, zutreffend ist“.

Zutreffend ist nun, dass der FC Bayern bis zum 15. Juli tatsächlich kein neues Personal in München vorgestellt hat, aber auch, dass besagter Andrea Trinchieri seit besagtem Datum neuer Trainer des besagten Klubs ist. Diese Nachricht verkündeten die Münchner am Mittwoch unter anderem auch auf Twitter, wo es nach Wochen des Schweigens nun doch auch was zu sagen gab für die Bayern.

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Trinchieri selbst ist hingegen kein Mann des Schweigens, sondern ein Charismatiker, mit großem Gestus und blumiger Rhetorik, einer, der was zu sagen hat. Und für die Basketball-Bundesliga ist das nur gut. Die vielzitierten „Gesichter der Liga“, die „echten Typen“, nach denen sich die Liga so sehnt, um dem Ruf einer etwas blassen Veranstaltung für Basketball-Geeks und die lokale Garderobe mit mehr Farbe und Glamour entgegenzuwirken, diese Identifikationsfiguren sind rar: Die Gesichter, die schon lange da sind, versprühen selten den großen Glanz, und die Gesichter, die Glanz versprühen, sind meist nicht lange da.

So war es auch bei Trinchieri, der Bamberg und der Liga drei Jahre lang viel Gloria einbrachte, dabei dreimal den Meistertitel gewann, aber sich 2018 inmitten einer weniger glorreichen Saison auch schon wieder verabschiedete. Nun jedoch ist der 51-jährige Filou nach zwei Jahren bei Partizan Belgrad zurück in der Liga, noch dazu am pompösesten aller Standorte.

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In München wird er nicht nur wieder ein bisschen mehr Feuer – auf sportlicher Ebene – in die zuletzt ziemlich erkaltete Basketball-Abteilung der Bayern bringen, sondern wird dieses Feuer – auf emotionaler Ebene – auch in der manchmal etwas unterkühlten Liga wieder heller aufflackern lassen.

Er wolle keine großen Worte machen, ließ Trinchieri am Mittwoch mitteilen: „Wer viel verspricht, gibt wenig.“ Das muss der neue Bayern-Trainer aber auch gar nicht. Das Versprechen ist er selbst. Und die großen Worte werden ganz sicher bald schon wieder folgen. Dann sogar auf dem Twitter-Account der Bayern.

Leonard Brandbeck

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