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Mehr als 20 Jahre nach ihrem Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga 1996 könnten Eyjölfur "Jolly" Sverrisson und Pavel Kuka am Samstag in der Max-Schmeling-Halle aufeinandertreffen. Kuka läuft am Samstag allerdings für den 1. FC Nürnberg auf und nicht wie 1996 für Kaiserslautern.

© dpa/Baum

Traditionsmasters in Berlin: Klassentreffen mit Jolly

Der ehemalige Herthaner Eyjölfur "Jolly" Sverrisson freut sich beim Traditionsmasters am Samstag in der Max-Schmeling-Halle auf viele alte Bekannte.

Eyjölfur „Jolly“ Sverrisson denkt einige Sekunden nach. Dann sagt er: „Oh, das ist schwierig, das war mit dem VfB Stuttgart im Olympiastadion. 1:1, glaube ich.“ Es geht um Spiele gegen Hertha BSC und von denen hat der Isländer in seiner Karriere genau eins gemacht. Beim Ergebnis liegt Sverrisson allerdings ziemlich daneben, ist ja auch schon ein paar Tage her. Durch Tore von Matthias Sammer und Fritz Walter siegte der VfB im März 1991 2:0. Hertha stieg am Ende der Saison ab, vier Jahre später wechselte der Isländer nach Berlin.

Am Wochenende ist der ehemalige Publikumsliebling wieder in der Stadt – und die Statistik seiner Einsätze gegen „meine Hertha“, wie er sagt, wird um ein Spiel ergänzt. Der 48-Jährige nimmt am Samstag (12 Uhr, live bei Sport1) mit den „Iceland Legends“ erstmals am Traditionsmasters in der Max-Schmeling-Halle teil. „Das wird ein Riesenspaß“, ist sich der 66-malige Nationalspieler sicher. Zumal die Isländer schon im zweiten Spiel auf Sverrissons Ex-Verein treffen, für den er zwischen 1995 und 2003 in 238 Pflichtspielen auflief. „Das Aufeinandertreffen mit Hertha wird ein richtiger Flashback, wie damals im Training“, sagt Sverrisson.

An alten Weggefährten mangelt es im Kader der Berliner nicht. Mit Michael Hartmann, Andreas „Zecke“ Neuendorf, Dariusz Wosz, Ante Covic sowie den Schmidt-Brüdern Andreas und Oliver hat er in seiner Berliner Zeit noch zusammengespielt. Zu Manager Michael Preetz und B-Jugendtrainer Andreas Thom ist der Kontakt nie abgerissen. Interne Wetten mit den alten Kollegen oder große Kampfansagen gibt es bisher nicht, das könne vor Ort aber noch folgen, so Sverrisson.

"Huh!" – Isländer wollen Publikum anstecken

Die Isländer gehen mit einer ganz speziellen Zielsetzung ins Turnier. „Wir sind alle weit über 40 und wollen unbedingt das lustigste Team werden“, sagt Sverrisson. Die Halle wird vermutlich wieder ausverkauft sein. Sverrisson erwartet unter den 8000 Zuschauern auch einige Landsleute: „Es gibt in Berlin zwar keine große isländische Gemeinde, ein paar von uns sind aber überall.“ Die seit der EM in ganz Europa bekannte „Huh!“-Choreografie darf bei solch einem Spaßkick natürlich nicht fehlen. „Mal sehen, ob wir das Publikum anstecken können“, sagt Sverrisson.

Ob die Isländer mit der hallenerprobten Konkurrenz mithalten können, bleibt abzuwarten. Die ganz klangvollen Namen hat die Mannschaft von der Insel nicht zu bieten. Der große alte Mann des isländischen Fußballs, Eidur Gudjohnsen, ist zwar vereinslos, kann aber nicht dabei sein.

In den Gruppenspielen gegen Hertha und Union (mit Steffen Baumgart und Torsten Mattuschka) sind die Isländer daher nur Außenseiter. Und auch in der zweiten Gruppe sind mit Mike Hanke, Andrej Woronin und Jörg Albertz für Borussia Mönchengladbach sowie Marek Mintal und Pavel Kuka bei Titelverteidiger Nürnberg einige gute und – bei solch einem Turnier besonders wichtig – noch relativ junge Spieler dabei.

Das sportliche Abschneiden ist für Sverrisson, der seit 2009 Trainer der isländischen U-21-Nationalmannschaft ist und gemeinsam mit seinem Schwiegervater Island-Ponys züchtet, aber nur zweitrangig. Spaß haben, alte Freunde wiedersehen und dem Publikum Freude bereiten, lautet die Devise. „Ich komme immer gerne nach Berlin, bin und bleibe Herthaner“, sagt Sverrisson. „Und vielleicht spiele ich hier nächstes Jahr auch mal für Hertha.“

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