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Romain Bregerie vom SV Darmstadt klärt eindeutig zu spät. Ein Tor wurde dennoch nicht gegeben.

© imago/Jan Huebner

Update

Torlinienkamera und Videobeweis: Warum sich Erzgebirge Aue nicht zu laut beschweren sollte

Erzgebirge Aue steigt vielleicht wegen einer krassen Fehlentscheidung ab. Das ist bitter. Aber daran ist der Klub auch selbst ein bisschen schuld.

Am vergangenen Sonntag passierte in Darmstadt exakt das, woraus sämtliche Technik zur Unterstützung der Schiedsrichter ihre Legitimation erfährt. Eine fatale Fehlentscheidung trug wahrscheinlich wesentlich dazu bei, das nun Existenzen bedroht sind. Erzgebirge Aue schloss die Zweitligasaison auch deshalb auf einem Relegationsplatz ab, weil ein reguläres Tor am letzten Spieltag gegen Darmstadt 98 nicht anerkannt wurde. Ein Schuss von Calogero Rizzuto in der vierten Minute überquerte die Torlinie deutlich. Das Schiedsrichtergespann sah das aber anders und es blieb beim vorläufigen 0:0. Nach 90 Minuten lautete das Ergebnis 1:0 für Darmstadt – und die Wut bei den Sachsen war riesengroß. Am Montag legte Erzgebirge Aue Widerspruch gegen die Spielwertung ein.

Man sei verschaukelt worden. Man solle erfahrene Leute anstelle von Jünglingen solche Spiele pfeifen lassen. Und man solle mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen lassen. Vielleicht sei ja Geld geflossen. All das sagte Aues Präsident Helge Leonhardt unmittelbar nach der Niederlage.

Man muss dem Mann seine Emotionen nach dem Spiel nachsehen, aber seine Aussagen waren vermutlich Quatsch. Denn auch wenn die Referees unbestritten einen großen Fehler gemacht haben: Sie passierten und passieren immer wieder. Gerade in der Zweiten Liga, in der es keine Torlinientechnik und keinen Videobeweis gibt. Der wesentliche Grund dafür: Die Technik kostet die Klubs viel Geld. Einer der größten Skeptiker bezüglich der Einführung technischer Hilfsmittel in der Zweiten Liga war übrigens: Erzgebirge Aue. Spätestens nach dem Spiel in Darmstadt wird der Klub diese Haltung überdenken.

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