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Mit Cédric Énard gewannen die Volleys einige Meistertitel, aber scheiterten zweimal im Pokal.

© imago images/Andreas Gora

„Strukturiert und mit klaren Vorstellungen“: Cédric Énard bestreitet sein 100. Spiel mit den Volleys

Seit vier Jahren trainiert Énard die Volleys und konnte mit ihnen einige Titel holen. Vor dem Spiel gegen Frankfurt liegt der Fokus des Vereins aber woanders.

Hundert ist eine stolze Zahl, vor allem wenn es um Geburtstage geht. Cédric Énard wird am Sonntag zwar nicht hundert Jahre alt, aber dafür begeht er in Frankfurt sein hundertstes Spiel als Cheftrainer der BR Volleys. „Einhundert Bundesliga-Spiele sind für mich persönlich eine schöne Zahl. Es ist mir eine Freude und Ehre, mit den BR Volleys den Weg bis zu diesem Jubiläum gegangen zu sein“, sagte Enard vor dem Spiel.

Viel Zeit hatte er in der vergangenen Woche nicht, um sich über die Feierlichkeit Gedanken zu machen. Zu groß war nach dem Pokalaus gegen Friedrichshafen der Druck vor dem Champions-League-Spiel gegen den serbischen Meister Novi Sad. Das mussten die Volleys möglichst gewinnen, um ihre Chancen auf ein Weiterkommen zu erhöhen, Volleys-Manager Kaweh Niroomand sprach sogar von einem „Schlüsselspiel“. Und anders als beim letzten Spiel gegen Frankfurt steigerten die Volleys sich enorm in der Abwehr und Annahme und konnten sich am Ende mit 3:0 durchsetzen.

Insofern dürfte Énard in den letzten Tagen zumindest ein bisschen durchgeatmet und sich auf sein Jubiläumsspiel gefreut haben, ebenso wie Niroomand, der die Qualitäten des Trainers hervorhebt. „Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden, er hat viele Titel nach Berlin gebracht.“ Énard sei strukturiert, habe eine klare Vorstellung vom Volleyball und sei offen für Diskussionen und Austausch. „Natürlich sind auch einige Dinge daneben gegangen, zum Beispiel zweimal in Folge der Pokal. Aber alles in allem habe ich immer gesagt, dass ich einen Trainer nicht nur nach den sportlichen Titeln bewerte.“

Seit vier Jahren trainiert Énard die Volleys, in dieser Saison läuft der Vertrag aus.
Seit vier Jahren trainiert Énard die Volleys, in dieser Saison läuft der Vertrag aus.

© imago images/Matthias Koch

Stattdessen versuche er sich, nah an der Mannschaft ein Meinungsbild zu machen und Feedback einzuholen, wie Énard bei den Spielern ankomme. „Wir sind sehr zufrieden damit, was er hier geleistet hat.“

Enards Vertrag läuft Ende der Saison aus

Das Spiel gegen Frankfurt ist für die Volleys das vorletzte in der Zwischenrunde der Bundesliga, danach geht es nur noch daheim gegen Düren. Um sich die beste Ausgangsposition für die Play-Offs zu sichern, fehlt ihnen noch ein Punkt. Zuletzt konnten sie sich souverän gegen die Frankfurter durchsetzen, die zu dem Zeitpunkt allerdings auch unter denkbar schlechten Voraussetzungen starteten. Dieses Mal wird Satoshi Tsuiki wieder seine Qualitäten als Libero unter Beweis stellen können und nicht im Zuspiel aushelfen müssen. Und auch Daniel Malescha, der sich in dieser Saison regelmäßig hervorgetan hat, dürfte zur Verfügung stehen. Énard warnte deshalb: „Uns wird ganz sicher eine andere Frankfurter Mannschaft gegenüberstehen als zuletzt in Berlin.“

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Gleichzeitig weiß er, dass er seine Mannschaft schonen muss, damit sie nächste Woche bei den Champions-League-Spielen in Russland fit ist. Dort geht es gleich zweimal gegen den Gruppenfavoriten Zenit St. Petersburg, denn die Volleys hatten aufgrund einiger Coronafälle zu Beginn des Jahres auf ihr Heimrecht verzichtet.

Bis zum Saisonende wollen die Volleys wieder den Meistertitel holen und in der Champions League möglichst weit kommen, nachdem der Pokal ihnen durch die Lappen gegangen ist. Dann läuft auch nach vier Jahren der Vertrag von Énard aus, der mittlerweile auch die kroatischen Volleyballer coacht. „Wir werden uns ruhig und konstruktiv darüber unterhalten, wie es weitergehen kann“, sagt Niroomand.

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