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Anthony Ujah (l) kam vom 1. FSV Mainz 05 nach Köpenick.

© dpa

Star ohne Allüren: Anthony Ujah ist der Rekordmann des 1. FC Union

Stürmer Anthony Ujah ist der teuerste Transfer des 1. FC Union. Die Fans erwarten Tore von ihm, doch er selbst will lieber bescheiden bleiben.

Die Hitze war auch in Köpenick unerträglich. Die Fußballer des 1. FC Union nutzen am Sonntagvormittag in den Trainingspausen jede Gelegenheit, um sich abzukühlen. Als ein Rasensprenger kurzzeitig lief, hielt auch Stürmer Anthony Ujah seine Knochen in das kühlende Nass. Der Zugang von Mainz 05 ist so etwas wie der neue Star des erstmaligen Bundesligisten. Von den acht Neuverpflichtungen hat er den bekanntesten Namen. Der 28 Jahre alte Nigerianer bringt die Erfahrung von 109 Bundesligaspielen mit. Für Mainz, den 1. FC Köln und Werder Bremen gelangen ihm 27 Treffer in der Bundesliga. Trotzdem sagt er: „Ich muss um den Platz kämpfen, um im ersten Saisonspiel dabei zu sein“, sagt Ujah in nahezu perfektem Deutsch. „Man hat nicht automatisch seinen Platz sicher.“

Ujah ist mit einer geschätzten Ablöse von zwei Millionen Euro Unions neuer Rekordtransfer. Er löst damit Sturmkollege Sebastian Polter ab. Von Ujah erwarten die Fans Tore, das weiß der Profi: „Ich kenne die Erwartungen, aber Druck verspüre ich nicht. Mit Druck kann man nicht erfolgreich sein. Es geht auch nicht um mich, sondern um die Mannschaft.“

Auch wenn Ujah am Freitag zum Medizincheck in Berlin gleich mit zwei Beratern kam, sind ihm Starallüren offenbar fremd. Nach dem Trainingsauftakt am Sonnabend war er sich nicht zu schade, die Bälle einzusammeln. „Ich mache das häufiger“, sagt Ujah. „Das führt auch zu einem guten Mannschaftsgefühl.“ Von seinen neuen Kollegen kannte Ujah schon zwei vorab. Mit dem zentralen Mittelfeldspieler Felix Kroos spielte er in Bremen zusammen, mit Offensivmann Marcel Hartel in Köln.

Ujah wäre vermutlich auch nach Köpenick zu Union gewechselt, wenn die Relegation gegen den VfB Stuttgart nicht gelungen wäre. Die Verhandlungen zwischen Ujah und Union begannen schon vor einigen Monaten. Ujah kam in Mainz nicht so zum Zuge, obwohl ihm in der vergangenen Spielzeit in 22 Partien immerhin vier Treffer gelangen. Zudem überzeugten ihn wohl auch die Gespräche mit Union. Von seinem neuen Arbeitgeber hatte er schon vorher einen positiven Gesamteindruck. „Ich kenne den Verein schon lange. Bei Union gibt es Tradition, tolle Fans und eine tolle Atmosphäre. Das kann man mit dem 1. FC Köln vergleichen“, sagt Ujah. „Für einen solchen Verein spiele ich gern. Ich hatte keine Probleme, mich für Union zu entscheiden.“

Ujah möchte, so sagt er es selbst, jetzt Teil der Union-Familie sein. Davon könnte auch sein Landsmann Suleiman Abdullahi profitieren, der derzeit wegen Passproblemen noch in Nigeria festhängt. Abdullahi gilt als Einzelgänger. Dazu dürften auch seine Sprachprobleme beitragen. Selbst Anthony Ujah spricht nicht seinen Dialekt, helfen will er ihm natürlich trotzdem.

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