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Pinguin aus Landshut. Kühnhackl hat in Pittsburgh einen Stammplatz.

© imago/UPI Photo

Stanley Cup in der NHL: Der Traum der Familie Kühnhackl

Tom Kühnhackl spielt ab Montag mit den Pittsburgh Penguins um den Titel in der NHL. Seinem berühmten Vater Erich fehlt dieser Titel heute in seiner Sammlung.

Der lange, blonde Erich Kühnhackl – als Eishockeyspieler war der Landshuter einst Idol im deutschen Sport. Aber auch so ein Idol hatte noch Träume. Wenn er in seiner großen Karriere etwas nicht richtig gemacht habe, dann, dass er es nie in der „En Ha Ell“ versucht habe, hat Kühnhackl vor ein paar Jahren gesagt. Das mit der NHL, der stärksten Profiliga im Eishockey, lässt sich für Erich Kühnhackl nun wohl nicht mehr nachholen, schließlich ist der einstige Angreifer inzwischen 65 Jahre alt. Aber dafür lebt sein Sohn nun seinen Traum und das auf höchstem Niveau: Tom Kühnhackl spielt ab Montag mit den Pittsburgh Penguins im NHL-Finale. Erst Anfang Januar hatte der Stürmer sein Debüt in der Liga gehabt.

Knapp sieben Jahre vorher bestritt Tom Kühnhackl sein erstes Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga. Ein junger, kantiger Bursche, der damals etwas nervös wirkte. Mit den Panthern aus Augsburg ging es am 4. September 2009 zu den Frankfurt Lions. Und dort war sein Vater Erich Sportdirektor. Der 17 Jahre alte Tom Kühnhackl erzählte dem Tagesspiegel: „Jeden Tag höre ich die Frage: Bist du mit dem Erich Kühnhackl verwandt? Ich sehe das aber nicht als Nachteil, ich kann damit leben. Das ist doch eine Auszeichnung. Später will ich mal so gut werden, wie mein Vater.“

Tom Kühnhackl hat schon 20 Scorerpunkte gesammelt

Der Vater ist bis heute einer der bekanntesten Eishockeyspieler in Deutschland, doch der Sohn des ehemaligen Nationalspielers ist auf bestem Wege, sich einen sehr guten Namen zu machen: Seit dieser Saison spielt Tom in der NHL. Anfang 2016 wurde der Angreifer aus dem Farmteam in Wilkes-Barre, einer Kleinstadt im US-Bundestaat Pennsylvania in den Kader des NHL-Teams der Penguins berufen – weil dort Stammspieler verletzt waren. Der gebürtige Landshuter sollte aushelfen, doch Kühnhackl hat seit dem NHL-Debüt kein einziges Spiel der Penguins verpasst.

„Ich habe täglich alles gegeben, mir mein Hinterteil aufgerissen und bin dafür belohnt worden“, sagte er nun der Deutschen Presse-Agentur. Kühnhackl hat sich in Pittsburgh einen Stammplatz in der vierten Reihe erkämpft – das hört sich weniger an, als es ist. Denn neben Crosby hat Pittsburgh gerade in der Offensive ein breites Aufgebot an internationalen Eishockeystars. Da sind der Russe Jewgeni Malkin, der US-Amerikaner Phil Kessel, der Schweden Patric Hörnqvist oder der Kanadier Chris Kunitz.

Tom Kühnhackl hat in 60 Spielen für den Stanley-Cup-Sieger von 2009 schon 20 Scorerpunkte gesammelt und in den Play-offs zwei Tore geschossen. Nun also spielt der Bayer gegen die San José Sharks um den NHL-Titel, den Stanley Cup, den vor ihm nur zwei deutsche Profis gewinnen konnten – Uwe Krupp (1996 mit Colorado) und Dennis Seidenberg (2011 mit Boston). Pittsburgh beginnt die Serie gegen den Gegner aus Kalifornien mit Heimvorteil. Kühnhackl sagt: „Das könnte am Ende den Ausschlag zu unseren Gunsten geben.“ Es würde die Familie auf der Tribüne freuen: Natürlich werden Vater Erich und seine Mutter in der Arena mit dem schönen Namen „Consol Energy Center“ zuschauen, wenn sich ihr Sohn einen großen Namen machen kann.

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