zum Hauptinhalt
Ex-Weltklassespielerin Susann Müller coacht die Spreefüxxe.

© Imago

Spreefüxxe-Managerin über den ersten Sieg der Saison: „Die Mannschaft war von der ersten Sekunde an total fokussiert“

Ein perfekter Start in der Zweiten Handball-Bundesliga für die Berliner Spreefüxxe. Trainerin Susann Müller legte in der Vorbereitung viel Wert auf Fitness.

Besser hätte es für die Spreefüxxe Berlin gar nicht laufen können. Am Samstag startete die Zweite Handball-Bundesliga der Frauen. Die Spreefüxxe spielten gegen den VfL Waiblingen und gewannen mit 29:18 (14:8). Damit stehen sie aktuell ganz oben in der Tabelle. Von Aufstiegschancen wollen Managerin und Trainerin noch nicht sprechen, aber sie wissen, was am Samstag zum Erfolg geführt hat.

„Die Mannschaft war von der erste Sekunde an total fokussiert“, sagt Managerin Britta Lorenz. Der Erfolg habe in der Deckung gelegen, in Zusammenarbeit mit der sehr gut agierenden neuen Torhüterin Sofie Svarrer Hansen. „Vorne haben wir auch gut performt. Wir waren an dem Tag einfach besser“, sagt Britta Lorenz.

Immer perfekt vorbereitet

Dafür, dass sie an diesem Tag besser waren, sorgte die einstige Nationalspielerin Susann Müller. Die 32-jährige Ex-Weltklassespielerin ist seit einem Jahr Trainerin der Spreefüxxe. Lorenz findet sie „intergalaktisch gut. Ich habe noch keinen einzigen Tag gehabt, wo ich dachte, ich könnte großartig was bemängeln.“ Sie sei immer perfekt vorbereitet und mache sich extrem viele Gedanken. Sie analysiere die Spielerinnen auf einem „fantastischen Niveau“.

Müller, die bis zu ihrem Engagement bei den Spreefüxxen nur Jugendmannschaften trainiert hatte, sagt, sie sei mit ihrem Job ins kalte Wasser gesprungen: „Aber ich liebe solche Herausforderungen.“ Die Mannschaft habe sie toll aufgenommen und sie hätten gut zusammengefunden. Müller findet: „Hier anzufangen war die richtige Entscheidung. Ich bereue das nicht.“

Laufen und Krafttraining

Die gute Leistung am Samstag hatte ihrer Meinung nach vor allem einen Grund: „Wir waren gut vorbereitet und wussten, auf wen wir treffen.“ In der Coronavirus-Pause hatte sie mit den Spielerinnen viel im athletischen Bereich gearbeitet. Mehr als sonst mussten die Frauen laufen und Krafttraining machen – auch, wenn es ihnen nicht so viel Spaß macht.

Das sei immerhin eine Sache, die an der Coronazeit positiv gewesen sei, sagt Müller. Sie hätten als Mannschaft Zeit gehabt, sich mehr auf solche Sachen zu konzentrieren, und das habe sich beim Start am Samstag ausgezahlt. „Die Mädels waren im vergangenen Jahr physisch nicht optimal vorbereitet. Das war der Knackpunkt, der zum Erfolg gefehlt hat“, sagt sie. „Durch dieses athletische Training können wir jetzt viel schneller spielen.“ Die Frauen seien dadurch konzentrierter und sie müsse nicht mehr so viel wechseln.

Das Publikum als achte Spielerin

Dabei muss sie darauf Rücksicht nehmen, dass die Spielerinnen keine Profis sind. Nebenbei studieren sie oder gehen zur Arbeit. „Das ist Wahnsinn, was sie trotzdem leisten“, sagt Müller. „Davor kann ich echt nur den Hut ziehen.“ Eine der Spielerinnen, Antonia Mattheus, ist gerade einmal 16 Jahre alt. „Am Samstag war ihr erster Bundesliga-Einsatz“, sagt Müller. „Dafür hat sie es echt toll gemacht.“ Das gute Spiel am Samstag sei eine Mannschaftsleistung gewesen, bei der man keine Spielerin ausdrücklich hervorheben könne.

Hilfreich sei auch das Publikum gewesen. 230 Zuschauer durften in der Sömmeringhalle dabei sein. Dadurch sei es keine Trainingsspielatmosphäre mehr. „Das hat die Mädels bestimmt nochmal gepusht nach so langer Zeit.“ Managerin Britta Lorenz sieht das ähnlich: „Wenn sieben Mädels auf dem Platz sind, ist das Publikum, dass sie anfeuert, quasi die achte Spielerin.“

Wieder unter die ersten vier

Lorenz wünscht sich mehr Geld für das Team, um noch professioneller arbeiten zu können. „Berlin hat ja immer einen Rumpfetat, die Mannschaften im Süden haben etwa das doppelte von uns“, sagt sie. Die Coronazeit sei auch nicht leicht gewesen, unter anderem konnte einer der Sponsoren nicht zahlen. „Aber wir beklagen uns nicht, wir kommen nach vorne.“

Im vergangenen Jahr landeten die Spreefüxxe auf Platz vier in der Tabelle. Für Lorenz ist das auch das Ziel für diese Saison: „Wir wollen wieder unter den ersten vier landen.“ Den richtigen Start dafür haben sie bereits hingelegt. Zu Hause geht es für das Team am 19. September gegen die TG Nürtingen weiter.

Zur Startseite