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Große Sportlerinnen, schlecht bezahlt: Die Fußballerinnen des FC Barcelona.

© Irina R.H./AFP7/dpa

Spaniens Fußballerinnen treten in unbefristeten Streik: Eine Frau ist den Klubs keine 16.000 Euro im Jahr wert

Den Fußballerinnen der ersten spanischen Liga wird ein Mindestgehalt verwehrt. Die Frauen wollen das nicht auf sich sitzen lassen.

Im Kampf um ein Mindestgehalt und einen Tarifvertrag treten die Fußballerinnen der ersten spanischen Liga am 16. November in einen unbefristeten Streik. Eine letzte Verhandlungsrunde mit Vertretern der Klubs sei am Montag trotz Vermittlung eines unparteiischen Schlichters ergebnislos beendet worden, teilte die Fußballer-Gewerkschaft AFE mit. Man habe die Forderungen heruntergeschraubt und zuletzt ein Mindestgehalt von nur noch 16 000 Euro statt 20 000 Euro brutto pro Jahr verlangt, sagte die Präsidentin des Frauenausschusses der AFE, María José López. Die Vereine hätten aber kein Entgegenkommen gezeigt.

„Wir verhandeln schon seit 13 Monaten, und die Klubs beharren auf ihrer Position“, sagte López. Die Spielerinnen hätten „unendliche Geduld“ gezeigt, aber man sei im 21. Jahrhundert und fordere „nur das Mindeste“. Zunächst hatte die AFE vorige Woche einen lediglich zweitätigen Streik am ersten Wochenende im November angekündigt. Nun soll der Ausstand unbefristet sein. Von der Arbeitsniederlegung würden aber nur die Liga-Begegnungen und nicht Länderspiele oder internationale Duelle betroffen sein, hieß es.

Das Hauptproblem: Die Spielerinnen fordern Ganztagesverträge, während die Klubvereinigung ACFF auf Halbtagesverträge besteht. Die ehemalige Nationaltorhüterin Ainhoa Tirapu (35) wies vor einigen Tagen die Behauptung der Vereine zurück, der Fußball sei für die Frauen keine Hauptbeschäftigung. „Wir sind zu 100 Prozent Fußballerinnen. Wir gehen früh schlafen, weil wir morgens Training haben, wir essen gesund, um in Form zu blieben, wir stehen den Clubs auch für Werbeveranstaltungen ständig zur Verfügung.“ (dpa)

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