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Schlecht bezahlt. Die Fußballerinnen in Spanien streiken

© Matthias Balk/dpa

Spaniens Fußballerinnen streiken: Bezahlt die Frauen endlich anständig!

In Spanien streiken die Fußballerinnen, weil sie sich nicht mit den Klubs auf einen Mindestlohn einigen können. Das ist unmöglich. Ein Kommentar.

In der ersten spanischen Liga wird vorerst kein Fußball mehr gespielt. Würde es um die Männer gehen, gäbe es einen großen Aufschrei. Aber es streiken derzeit eben die Spielerinnen in der höchsten Spanischen Fußball-Liga, und so nimmt die Öffentlichkeit kaum Notiz davon. Dabei kämpfen die Spielerinnen um etwas Elementares – um ihren Mindestlohn.

Seit 13 Monaten befinden sich Spielerinnen und Klubs in Gesprächen. Die Gewerkschaft AFE hat nun mitgeteilt, dass eine finale Verhandlungsrunde ohne Einigung beendet wurde. Dabei fordere man „nur das Mindeste“, sagte María José López, die Präsidentin des Frauenausschusses der AFE. Sie hat recht. Die Spielerinnen müssen endlich anständig bezahlt werden.

Die Frauen im Frauenfussball anständig zu bezahlen heißt nicht nur deren Gehälter zu erhöhen. Es heißt auch die Gehälter der Männer deutlich zu reduzieren.

schreibt NutzerIn Curby

Frauenfußball fristet noch immer ein Dasein im Schatten der übermächtigen Männer. Bei den Männern werden Milliardenbeträge verdient und verteilt, die Spielerinnen hatten ein Mindestgehalt von 16.000 Euro gefordert. Zu viel für die Klubs – und das ist unmöglich.

Wenn Liga und Verband wollen, dass Frauenfußball attraktiv ist, braucht es professionelle Athletinnen. Dazu gehört auch, dass die Spielerinnen ein Gehalt bezahlt bekommen, das es ihnen finanziell ermöglicht, sich auf eine Karriere als Profisportlerin zu konzentrieren.

16.000 Euro wirken bei den Summen, die bei den Männern bewegt werden, geradezu lächerlich. Lionel Messi verdient beim FC Barcelona geschätzte 52 Millionen Euro pro Jahr. Bei 20 Spielerinnen im Kader der Frauen des FC Barcelona bekämen alle zusammen gerade einmal 0,6 Prozent von Messis Gehalt – ohne Werbeeinnahmen.

Die AFE fordert Ganztagesverträge für die Athletinnen, die Klubvereinigung ACFF aber besteht auf Halbtagesverträgen. Professionelle Berufsausübung braucht aber ein angemessenes Gehalt. Entweder die spanischen Klub-Verantwortlichen generieren genug finanzielle Mittel, um auch die Spielerinnen angemessen zu bezahlen – oder sie müssen einräumen, dass der Frauenfußball für sie eben nur eine untergeordnete Rolle spielt.

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