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Beim Spiel gegen Friedrichshafen zeigte Zuspieler Sergej Grankin überragende Leistungen.

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Souveräner Sieg gegen Friedrichshafen: Die BR Volleys sind in der Bundesliga quasi konkurrenzlos

Bereits nach wenigen Spielen wirken die Volleys erstaunlich harmonisch. Selbst gegen ihren Dauerrivalen haben sie keine Probleme zu bestehen.

Zugegeben: Es mutet etwas voreilig an, anderthalb Wochen nach dem Auftakt der Bundesliga bereits das erste Fazit zu ziehen. Die Spieler aus dem Ausland müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen und die Mannschaft muss sich einspielen.

Bei den BR Volleys scheint es allerdings fast so, als hätten sie den Teil der Eingewöhnung einfach übersprungen. Bereits nach vier gemeinsamen Spielen wirkt das ganze Team erstaunlich harmonisch. Scheinbar mühelos erkennt Kapitän Sergej Grankin, wem er den Ball am besten zuspielen muss, damit derjenige ihn über das Netz und auf die gegnerische Spielfeldseite schlägt. Ähnlich gut klappt die Abstimmung in der Abwehr und im Block, was es den gegnerischen Teams massiv erschwert, mit ihren Angriffen durchzukommen.

Bereits zum Saisonauftakt beim Supercup gegen die United Volleys Frankfurt konnten sich die Volleys souverän mit 3:0 durchsetzen. Und das, obwohl einige Spieler aufgrund nationaler Verpflichtungen erst später zum Team gestoßen waren und kaum Zeit zum gemeinsamen Trainieren blieb. Dabei stellten bekannte Spieler wie Zuspieler Grankin ihre herausragenden Fähigkeiten unter Beweis, aber auch Neuzugänge wie Jeffrey Jendryk taten sich hervor.

Seither blieben die Berliner ohne Satzverlust, selbst am Samstagabend, als sie auswärts beim Dauerrivalen VfB Friedrichshafen antraten. Und so drängt sich schon jetzt die Frage auf, ob die Volleys in dieser Saison in der Bundesliga womöglich konkurrenzlos bleiben?

Düren und Frankfurt als stärkste Konkurrenten

Der Eindruck wird dadurch verstärkt, dass Friedrichshafen bereits 1:3 gegen Frankfurt unterlag. Als Volleys-Außenangreifer Ruben Schott nach dem Sieg gegen den VfB gefragt wurde, wer die stärksten Konkurrenten in dieser Saison sein könnten, überraschte seine Antwort deshalb kaum: „Aktuell sind das wahrscheinlich Düren und Frankfurt.“ Düren hatte es den Volleys bereits im Play-off-Halbfinale in der vergangenen Saison nicht ganz leicht gemacht.

Nach vier Siegen haben die Volleys allen Grund zu jubeln.
Nach vier Siegen haben die Volleys allen Grund zu jubeln.

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Ob sie eine ernsthafte Konkurrenz darstellen, ist dennoch fraglich, denn die Berliner sind so breit und gut aufgestellt wie schon lange nicht mehr. Adam Kowalski, den Trainer Cédric Énard gern zur Verstärkung in der Annahme einsetzt, Ruben Schott und Santiago Danani, der bei Olympia mit Argentinien Bronze holte, zeigen eine so stabile Abwehr, dass es für gegnerische Teams schwer ist, überhaupt mit den Angriffen durchzukommen. Vor allem Schott und Danani geben dem Team damit eine neue Sicherheit.

Diagonalangreifer Marek Sotola zerstreute beim Spiel gegen Friedrichshafen zudem jede Bedenken, dass ein Ausfall von Benjamin Patch automatisch eine Schwächung der gesamten Mannschaft bedeutet und zeigte im Angriff, Aufschlag und auch im Block sein Potenzial. „Marek ist ein großartiger Spieler“, sagte Patch. Und auch Schott lobte die Qualitäten seines Mitspielers, der sich bereits beim Training hervorgetan hatte. Aber er warnte sein Team auch davor, jetzt nachzulassen, vor allem da Friedrichshafen zuletzt auf wichtige Spieler verzichten musste.

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Vorausgesetzt, dass der Kader weiterhin so eine stabile Leistung zeigen, dürften sie erneut Topanwärter auf den Meistertitel sein. Spannend könnte es vor allem in der Champions League werden, wo die Berliner mal mehr Glück bei der Auslosung hatten und dementsprechend eine echte Chance haben, die Gruppenphase zu überstehen. Im vergangenen Jahr war das auch deshalb möglich, weil ein Gruppengegner coronabedingt nicht antreten konnte und das Spiel am grünen Tisch für die Volleys gewertet wurde.

Auch der Pokal könnte Überraschungen bereithalten, denn dort waren die Volleys in der Vorsaison gegen die Netzhoppers ausgeschieden. Bis es soweit ist, dürften auch Samuel Tuia nach seinem Muskelfaserriss und Anton Brehme, der Knieprobleme hatte, wieder voll einsatzfähig sein. Und mit einem kompletten Kader sollte schon jetzt feststehen, dass die Vergabe der nationalen Titel nur über die BR Volleys führt.

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